Auf dieser Seite findet Ihr diverse Bike-Touren am Gardasee bzw. Ledrosee, die ich alle während eines 2 1/2 wöchigen Urlaubs dort unten absolviert habe. Für die Touren habe ich weitestgehend die Moser Bike-Guides 11 (Gardasee Nord und Ost) und 12 (Gardasee West) verwendet. Als Kartenmaterial hatte ich die Kompass-Karten 071 (Alpi di Ledro, Valli Giudicarie) und 101 (Rovereto, Monte Pasubio) - jeweils 1:50000 - dabei, außerdem die kostenlose, m.E. empfehlenswerte Carta Escursionistica - 1:30000 - vom Tourismusbüro am Hafen in Riva. Startpunkt war bei den meisten Touren Riva gewesen, wodurch ich für viele Touren einige Anfahrtskilometer per Bike in Kauf nehmen mußte. Für die letzten paar Touren war mein Startpunkt Molina di Ledro, da ich dort noch knapp eine Woche auf dem Campingplatz zugebracht habe. Gerade aufgrund der zu dem Zeitpunkt nach wie vor unpassierbaren alten Ponale-Straße sowie der für Biker gesperrten Gardesana Occidentale war der Ledrosee ein super Startpunkt.

Im Rahmen meines Urlaubs habe auch ein paar Abstecher zu Fuß unternommen, um ein paar leichte bis mittelschwere Klettersteige zu absolvieren. Als Kontrastprogramm zum Biken war dies richtig wohltuend.

Da ich auf der Hinreise zum Gardasee zuvor das Wochenende eine Freundin in Zürich besucht habe, habe ich mich spontan dazu entschlossen die Fahrt zum Gardasee recht gemütlich zu gestalten: Von Zürich ging es zunächst zum Bodensee, weiter über Landstraßen mit tollen Ausblicken und wunderschönem Bergpanorama Richtung Hochtannbergpaß. Allein die Straße zum Paß war schon ein Erlebnis für sich. Weiter ging es über den Flexenpaß am Arlberg und letztlich über den Reschenpaß mit kurzem Fotostopp am See und entlang der Autobahn bis Trento, von wo ich dann nur noch wenige Kilometer bis nach Riva hatte. Mit dieser Route hat die Anreise von Zürich zwar mehr als 11 h gedauert, aber dafür hatte ich schon einen sehr schönen Tag in den Bergen - wenn auch nur im Auto ...


Zwischenstopp am Bodensee
Schöner Rastplatz

Panorama nähe Hochtannbergpaß

Straße zum Hochtannbergpaß   Schnee am Flexenpaß   Am Reschensee

1. Tour:

Basierend auf Bd. 11 Tour 24 (Ronda Marocche) + Tour 23 (Lago di Cavedine):
Riva - Arco - Pianaura - nähe Braila - Gaggio - nähe Luch - Masi di Vigo - Coste - nähe Dos Calt - nähe Dosso di Croce - Pine - nähe S. Siro - Itenerario Archeologico - nähe S. Lorenzo - Pozze - Biotope Marocche di Dro - Castello di Drena - (Rio Sallagoni Klettersteig zu Fuß runter und wieder rauf) - Trebi - Lago di Cavedine - Marocche - nähe Lago Bagattoli - Dro - nähe Ceniga - Arco - Riva

Stats: Per Bike: 66,51 km - 12,0 km/h AVS - 5:30 h (08.15 - 19.15) - 58,6 km/h MAX - +1475 hm
Zu Fuß: 2:00 h (15.00 - 17.00) - +250 hm
Als Einsteigetour war diese kombinierte Runde nahezu ideal gewesen. Bereits nach wenigen Kilometern des Warmstrampelns wurde ich mit schönen Ausblicken auf schneebedeckte Bergketten belohnt. Super! Ein recht steiler und vor allem "Gardasee-typischer" Downhill zeigte mir gleich, was mich die kommenden Touren erwarten würde - Schotter bis zum Abwinken ... Bei der etwas kniffligen Abfahrt hielt ich kurz an und nutzte die Gelegenheit um das schöne Gipfelpanorama vor mir festzuhalten. Biketechnisch weiterhin nicht sonderlich anspruchsvoll, sollte ich statt dessen bald schon beim Klettersteig entlang des Rio Sallagoni ganz gut gefordert werden. Nach kurzem Verschnaufen am Castello di Drena fand ich nach etwas Suchen auch den Einstieg zum Klettersteig: Direkt vor dem Eingangstor der Ruine stehend muß man einfach über das linke Eisengitter turnen und dann dem Trampelpfad rechts herum hinter das Castello folgen. Gerade, da ich die Klettersteig-Route zunächst von oben nach unten absolvierte und danach alles noch einmal rauf kletterte, ging der ganze Abstecher zu Fuß ganz gut an die Substanz ... Zunächst marschierte ich steil bergab durch eine wild-romantische Schlucht mit rauschendem Wasserfall hindurch. Beim Einstieg in die enge Klamm wurde es schon kurz nach Beginn recht spektakulär, da man zwischenzeitlich von der einen Seite der Felswand mit einem großen Schritt auf die andere wechselte - dabei rauschte etwa 5 m weiter unten der Bach durch die Schlucht! Ein paar anstrengende Überhänge und weite Abstände zwischen den Eisenklammern in der Wand kosteten wenig später einiges an Armkraft. Und da ich ohne Sicherung unterwegs war, hieß es immer bis zum nächsten Ruhepunkt durchhalten und bloß nicht loslassen ...

Zum Teil war das richtig anstrengend, nicht zuletzt durch den Rucksack auf dem Rücken. Auch, wenn die Schlucht ziemlich kurz ist, so hat es riesigen Spaß gemacht dort durch zu turnen. Kann ich jedem empfehlen, der mal ein bißchen Abwechslung sucht von "normalen" Klettersteigen! Doch Vorsicht ist dennoch angesagt - für Klettersteig-Neulinge ist dieser Steig sicherlich nicht geeignet! Beim Rückweg nach oben zum Castello machte der Wandwechsel an der engsten Stelle der Klamm noch mal richtig Spaß, ebenso eine tibetanische Brücke, die man aus Spaß an der Freude auf halbem Weg überqueren konnte. So was hatte ich vorher auch noch nicht gemacht, aber es war einfach nur super! Zwar schwankte das ganze Teil gewaltig, so dass ich mich gut an den beiden seitlichen Seilen festhalten mußte, während ich vorsichtig über das Mittelseil balancierte, doch die Aussicht nach unten war klasse! Ein echtes Erlebnis, diese Brücke! Wenig später oben am Castello angekommen, schwang ich mich erst nach einer gut 30-minütigen Rast wieder aufs Bike und machte mich an den Rückweg nach Riva. Der Abstecher durch die Marocche war eine nette Alternative zur langweiligen Fahrstraße, auch wenn neben den relativ leichten Trails noch einige kurze, knackige Gegenanstiege absolviert werden mußten. Aber zumindest habe ich den Tag auf die Art noch schön ausklingen lassen und konnte als Fazit festhalten, dass diese kombinierte Runde wunderbar als Auftakt zu 2 1/2 Wochen Urlaub war.

Die ersten Schneeberge ...
Erster tiefschottriger Downhill ... Gletscher zum Greifen nahe

Schlucht am Rio Sallagoni
Anstrengende Klettersteigpassage  

Wandwechsel über dem Rio Sallagoni
Tibetanische Brücke


2. Tour: Basierend auf Bd. 11 Tour 36 (Romarzolo-Trial):
Riva - Arco - Romarzolo - Padaro - Bocca del Cref - Bocca di Tovo - Croce di Bondiga - Treni - nähe Rancion - Castello Tenno - Volta di No - Varignano - Padaro - S. Maria di Laghel - Maso Lizzone - nähe Ceniga - Arco - Riva
Stats: 53,93 km - 9,3 km/h AVS - 5:48 h (08.15 - 17.15) - 49,3 km/h MAX - +1775 hm
Diese Runde beinhaltete diverse Trails um Arco herum, doch sonderlich beeindruckend fand ich die Runde nicht. Vielleicht lag's am mittelmäßigen bis schlechten Wetter, doch ich glaube, es gibt lohnenswertere Runden am Lago als diese. Es waren zwar schon einige nette Teilstücke dabei, aber landschaftlich hatte die Route für meinen Geschmack nicht viel zu bieten. Für echte Trail-Fanatiker, die jeden Trail am Lago mal gefahren sein wollen, ist die Route jedoch sicherlich lohnenswert (dann auch ggf. mit Alternativroute ab Croce di Bondiga geradeaus steil bergab).

Keine Bilder


3. Tour: Arco - Parkplatz am Schwimmbad - Sentiero Colodri - S. Maria di Laghel - Via Crucis - Via del 92° Congresso - Monte Baone - Chiarano - Arco
Stats: 5:15 h (09.30 - 14.45) - +700 hm
Da das Wetter immer noch sehr durchwachsen war, hatte ich keine Lust auf Biken, sondern zog stattdessen zu Fuß los um ein paar Klettersteige zu absolvieren. Der Steig auf den Colodri war ein sehr angenehmer Einstieg, denn bis zum Gipfel gab es keinerlei schwierige Passagen. Die "Schlüsselstelle" war zumindest wenig anspruchsvoll, so dass es insgesamt ein weitestgehend entspanntes Kraxeln bis oben war. Aufgrund des Wetters hielt sich die schöne Aussicht etwas in Grenzen, aber es war dennoch schön dort oben. Ich verbrachte einige Minuten an einer großen Heiligen-Statue mit Relaxen und futterte eine Kleinigkeit, bevor ich mich wieder in Bewegung setzte. Nachdem ich dann auf der Rückseite wieder einen Pfad runter gewandert war, kam ich zur Via Crucis, die ich schon vom Vortag kannte. Die daraufhin beginnende Kletterei über die Via del 92° Congresso war schon zu Beginn recht schweißtreibend, und ich merkte schnell, dass ich es dort nicht mit einem Klettersteig zu tun hatte, sondern mit einem markierten Steig durch die Felsen, bei dem es keinerlei Steighilfen oder Sicherungsmöglichkeiten gab ... Schließlich kam ich an eine wenige Meter hohe Wand, die meines Erachtens dem Steig den Namen gegeben hat (92° steil ...). Sie war quasi senkrecht und schien für mich unüberwindbar. Da ich keinen Absturz riskieren wollte, suchte ich nach einer entschärften Variante durch diese Wand. Ich fand sie nach einigem Suchen, in dem ich einen Baum hochkletterte und von diesem auf die Felswand rüber wechselte. Sehr abenteuerlich! Aber ich war an der Wand vorbei :-) Kurz darauf kam jedoch eine weitere Stelle, die mich fast zur Kapitulation gezwungen hätte.

Eine rutschige, schräge Wand, die auf einer Länge von etwa 5-10 m gequert werden mußte. Die Griffmöglichkeiten waren sehr spärlich und da es naß war, merkte ich gleich, dass dies alle Konzentration erfordern würde, um hier heil durch zu kommen. Ich wagte mich Stück für Stück vor und hielt mich krampfhaft mit den Fingerspitzen an ein paar Felskanten fest, doch ich fand einfach keinen Tritt für die Füße ... Eine sehr unangenehme Situation, da es ein paar Meter unter mir in ein Gebüsch und dann in die Tiefe ging. Ich hangelte mich also zunächst wieder zurück um zu verschnaufen und schaute mir dann in Ruhe noch mal die Passage an. In Gedanken versuchte ich diverse Wege durchzuspielen, bis ich glaubte einen Weg entlang der Wand gefunden zu haben. Auch wenn dieser nicht gerade einfach erschien ... Nach einem kurzen Augenblick des Nachdenkens entschied ich mich es noch mal zu wagen. Ich stemmte mich wieder in die Wand und hielt mich mit den Fingerspitzen fest, während ich mit den Füßen die Wand entlang lief und einen kleinen Sims ertastete. Eher als mir lieb war fühlte ich, wie die Arme schwer wurden, aber es gab nun kein zurück. Begleitet von einem schneller werdenden Puls und einem ordentlichen Adrenalin-Ausstoß zog ich mich mit den Armen noch näher an den Fels heran und hing letztlich beinahe im Klimmzug dort, während meine Füße auf der Suche nach einem Tritt waren. Jetzt hieß es durchhalten! Nach wenigen bangen Sekunden fand ich schließlich die Stelle, die ich beim Durchspielen des Wegstückes in Gedanken bereits ausgemacht hatte. Mit einem letzten Kraftakt zog ich mich rüber und ein paar Schritte später war diese für mich recht knifflige Passage gemeistert. Uff, da mußte ich erst mal ganz tief durchatmen ...

Bis zum Gipfel kamen keine weiteren Überraschungen dieser Art mehr, und so konnte ich bald überglücklich am Gipfelkreuz sitzen und mich freuen, dass ich es geschafft hatte. Der Abstieg hinten runter war anfangs recht angenehm, jedoch kamen im unteren Teil zahlreiche Höhenmeter, bei denen man auf einer riesigen, steilen und vor allem glatten Felswand entlang eines Drahtseils "runterhangeln" mußte. Und das bei Nässe ... Ich kam mehrfach ins Rutschen und da das Drahtseil alles andere als gespannt war (der Steig war anscheinend schon jahrelang nicht mehr Instand gesetzt worden), wurde es stellenweise etwas stressig ... Die anstrengende Rutschpartie, die aufgrund meines vorsichtigen Laufens gut ausging, endete wenig später an einem Schotterweg, und die paar Minuten zurück nach Arco waren dann ganz entspannend. Bei trockenem Wetter wäre die Tour vermutlich ein wenig leichter gewesen, aber auf jeden Fall war sie ein tolles Erlebnis. Den von mir gewählten Aufstieg zum Monte Baone (Via del 92° Congresso) würde ich jedoch nur versierten Klettersteiggeher bzw. einigermaßen erfahrenen Kletterern weiterempfehlen. Leichter ist sonst der Aufstieg von der Rückseite (also mein Abstiegsweg) und auf identischer Route auch wieder zurück zu kraxeln.

Steilstück am Colodri-Klettersteig
Aussicht vom Colodri-Gipfel Richtung Gardasee
Heiligen-Statue am Colodri-Gipfel

Via Crucis
Überglücklich am Gipfel des Monte Baone  


4. Tour: Riva - Bastione - Capanna S. Barbara -Via dell' Amicizia - Cima SAT - Rocchetta - Schützengräben - Sentiero Rino Zanotti - Bochet dei Concoli - Bocca Pasumer - Galleria della Guerra 1915-1918 (über Rocca) - S. Giovanni - Sentiero M. Foletti - Bocca d' Enzima - Belvedere della Grola - Bastione - Riva
Stats: 10:15 h (09.00 - 19.15) - +1900 hm
Das Wetter verhieß für diesen Tag wieder etwas Besserung, doch mich zog es erneut zu Fuß in die Berge. Ich wollte unbedingt auf die Cima SAT über den Klettersteig, über den ich schon im Internet und im Wanderführer so viel gelesen hatte: Via dell' Amicizia. Bis zur Capanna S. Barbara war der Weg schnell geschafft, dann fing es an langsam in die Felswand zu gehen. Ich ließ die Bäume unter mir und nach diversen Serpentinen am Hang bzw. im Fels, bei denen ich zahlreiche hübsche Blumen am Wegesrand entdeckte, kam schließlich die erste Leiter. Beeindruckend! Laut Wanderführer war die eine um die 45 m lang, die andere knapp 70 m. Das war auch für mich Premiere ... Nach kurzer Rast und Futtern von ein paar Keksen wagte ich mich also auf die Leiter. Während ich die ersten paar Meter absolvierte, merkte ich bereits, dass die Leiter nach oben hin immer steiler wird. Etwas mulmig wurde mir dabei schon, aber ich hielt mich einfach gut fest und kämpfte mich Sprosse um Sprosse weiter rauf. Ich war nicht sonderlich schnell unterwegs, doch da ich keine Sicherung dabei hatte, war es mir wichtiger festen Halt an der Leiter zu haben, auch wenn es mich durch die Dauer des Aufstiegs mehr Kraft kosten würde. Wie lang doch so eine Leiter werden kann ...

Ich war froh, als ich endlich oben war und verschnaufte erst mal ausgiebig, bevor ich mich an die nächste Leiter machte. Auch diese war im oberen Drittel richtig steil, ja beinahe senkrecht. Als ich noch in der Wand hing, merkte ich, dass es doch richtig luftig hier oben war. Von unten sah die Leiter zwar auch schon recht lang aus, aber wenn man dann mittendrin hing, kam es einem noch länger vor ... Technisch betrachtet war diese Passage nicht sonderlich schwierig, doch während der wenigen Minuten auf den Leitern hatte man einfach einiges an Luft unterm Hintern ... Folglich atmete ich erleichtert auf, als ich endlich oben war und nur noch kurze Leitern bis zum Gipfel zu erklimmen waren. Bereits kurz unterhalb des Gipfels war die Aussicht runter auf den Gardasee echt super. Ganz oben am Gipfelkreuz machte ich zunächst gut 15 Minuten Rast, riskierte noch mal einen Blick nach unten auf den Aufstiegsweg sowie die grasbewachsenen Bergketten, die sich vor mir erstreckten und genoß das Panorama ins Sarche-Tal über Arco hinweg, bevor ich weiter marschierte Richtung Rocchetta.

Auf stellenweise recht steilem Weg ging es bis zum Gipfelbereich, wo man noch hautnah die Überbleibsel des Ersten Weltkriegs betrachten konnte. Ich schaute mir diverse Schützengräben, Stellungen und Bunkerreste an und verbrachte doch einige Minuten dort oben, wobei ich trotz der netten Aussicht um mich herum mehr über die Schrecken des Krieges von damals vor mich hin sinnierte, als dass ich die Landschaft genießen konnte. Schließlich zog ich nachdenklich weiter. Nach einem guten Stück Fußmarsch bot sich erneut ein schöner Blick zurück auf die steil abfallenden Felswände. Kurz darauf kam ich an einer Wegekreuzung an, von der bereits der direkte Rückweg nach Riva möglich gewesen wäre über den Weg 404, doch ich entschied mich noch für einen zusätzlichen Abstecher durch die Galleria della Guerra 1915-1918. Hier war eine Taschenlampe unerläßlich, die ich für solche Notfälle dabei hatte. In einem der Tunnel fielen mir zwar die Akkus aus, aber zum Glück fand ich im Dunkeln die Ersatzbatterien im Rucksack und konnte daraufhin problemlos meinen Weg fortsetzen ...

Von S. Giovanni ging es über den leichten Klettersteig Sentiero M. Foletti, die Bocca d' Enzima und die Bastione zurück gen Riva. Da die Zeit langsam drängte, mußte ich dieses Teilstück bis Riva nach der Durchquerung der Kriegsgallerie ziemlich zügig absolvieren, aber dafür langte die Kondition gerade noch. Insgesamt war dies eine sehr lohnenswerte, wenn auch lange und anstrengende Tour durch eine der schönsten Ecken am Gardasee. Bei direktem Abstieg von der Cima SAT ist die Tour auch gut an einem halben Tag zu schaffen, aber mit den Abstechern, wie ich sie eingebaut habe, kommt ein sehr ordentliches Tagespensum zusammen. Hier muß jeder selbst entscheiden, welche Variante mehr Sinn macht, aber gerade die Galleria della Guerra 1915-1918 fand ich äußerst interessant.

Einstieg zum Klettersteig
Schöne Blumen am Wegesrand
Die erste steile Leiter ...

Blick in die Tiefe nach erfolgreichem Aufstieg ...
Toller Tiefblick auf Riva
Geschafft - Cima SAT

Schöner Tiefblick auf den Gardasee Tiefblick in eine andere Richtung ... Nette Fernsicht trotz etwas Dunst

Blick aus einer Stellung des Ersten Weltkriegs
In einem alten Schützengraben ...
Im ehemaligen Kriegsgebiet

Steilwand oberhalb des Gardasees
Einstieg zur Gallerie Guerria 1915-1918  


5. Tour: Basierend auf Bd. 11 Tour 31 (Monte Velo) + Tour 29 (Pianaura-Trials):
Riva - Torbole - Nago - Corno - nähe Malga Fiavei - S. Francesco - Rif. Monte Velo - nähe Tovi (Höhenweg) - Carobbi-Trial (auf 915 m Abzweig rot-weiß markiert) - Troiana-Trial (auf 665 m Abzweig rot-weiß markiert) - nähe Pianaura - Pianaura-Trial (auf 405 m Abzweig Sent. 667) - Kalkgrotten - San Martino - Arco - Riva
Stats: 41,31 km - 9,0 km/h AVS - 4:35 h (10.15 - 17.45) - 31,6 km/h MAX - +1440 hm
Nach dem recht anstrengenden Vortag zu Fuß war für diesen Tag wieder Biken angesagt. Leider war das Wetter schon beim Aufbruch zur Tour recht wechselhaft, doch das war mir egal. Wofür hat man denn Regenklamotten :-) Bis nach Nago wurde ich gleich auf die erste schweißtreibende Probe des Tages gestellt, und zwar in Form der alten Via S. Lucia. Dieser aus grobem Kopfsteinpflaster bestehende Weg hat es bei Nässe in sich, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass er verdammt steil den Berg raufzieht. Da es mir so sehr schnell "von innen" warm wurde, entschied ich mich nach wenigen Metern gegen die Regensachen, auch wenn ich dann von oben naß wurde. Nach der Ortsdurchfahrt Nago ging es dann schon wieder zur Sache. Der folgende Uphill hatte es richtig in sich: Mit einer fast durchgängigen Steigung > 20 % und Extremstellen bis zu 30 % zog die asphaltierte Piste einige hundert Höhenmeter hinauf bis in die Nähe der Malga Fiavei. Mit meinem Berggang von 22-32 war zwar alles fahrbar, aber die ganze Auffahrt ging richtig in die vom Bergsteigen müden Knochen ...

Somit blieben zeitweilige Verschnaufpausen in Verbindung mit Mümmeln eines Corny nicht aus. Das Wetter war immer noch nicht sonderlich toll, denn es tröpfelte ununterbrochen vor sich hin. Langsam wurde mir doch ein wenig kalt in den kurzen, inzwischen schon recht feuchten Klamotten, aber ich hielt noch weiter durch. So strampelte ich also immer weiter den Berg rauf, nahm schließlich den ersten feucht-fröhlichen Downhill des Tages mit und war auch schon wenig später auf dem Höhenweg unterhalb des Monte Velo, von dessen höchstem Punkt man einen sehr schönen Ausblick auf den Gardasee haben sollte. Leider zog passend zum Namen des Berges (Monte Velo = Schleier-Berg) ein Mix aus Wolken und Nebel auf, so dass ich auf dem Höhenweg quasi ununterbrochen in der Suppe hing und nur wenige Meter weit gucken konnte ... Das war dann auch der Zeitpunkt, an dem ich wieder in die Regensachen schlüpfte, um nicht ganz auszukühlen. Als ich dann endlich am höchsten Punkt angelangt war, konnte ich zwar schon etwas mehr um mich herum erkennen, doch vom Gardasee war nichts zu sehen. So ein Mist auch! Nichtsdestotrotz beschloß ich eine Pause einzulegen und kletterte rasch auf den Aussichtsfelsen am Wegesrand. Enttäuscht über die nicht vorhandene Aussicht begann ich zwei Brötchen zu futtern und endlich auch mal ausgiebig zu trinken. Als ich fertig war, packte ich meine Sachen zusammen und ging wieder die paar Meter runter zu meinem Fahrrad. Ich machte noch ein weiteres Foto von dem schmalen Weg durch die Felsen und war schon kurz davor weiterzustrampeln, als ich doch noch mal einen Blick in Richtung Gardasee riskierte. Und siehe da: Die Wolken hatten sich innerhalb von 1-2 Minuten verzogen und man konnte den Lago sehen!

Richtig glücklich über diese unerwartete Wetteränderung hüpfte ich schnell wieder auf den kleinen Aussichtsfelsen und genoß den tollen Blick auf den Gardasee. Super! Gerade aufgrund der schnell durchziehenden Wolken und vereinzelter Sonnenstrahlen, die sich dazu gesellten, ergab sich ein beeindruckendes Schauspiel über dem Gardasee, dem ich noch einige Minuten zuschaute. Die folgende Schotterabfahrt war richtig schön erholsam nach der kräftezehrenden Auffahrt, doch statt dieser bis nach unten ins Tal zu folgen, hatte ich mir vorgenommen die Pianaura-Trails unter meine Stollen zu nehmen. Dazu bog ich schon bald links auf einen rot-weiß markierten Pfad ab und stürzte mich in das Trail-Vergnügen. Was ich im Vorfeld von den Trails gehört hatten, erforderten sie durchaus ein bißchen Fahrkönnen, doch an dem Tag machte mir eher die Tatsache Sorgen, dass der ganze Untergrund naß und schlammig war, wodurch natürlich viele normalerweise recht harmlose Passagen zur Rutschpartie werden würden ... Schon bald absolvierte ich erste Wurzel-Fels-Passagen, bei denen ich zwar mit der Taktik "Augen zu und durch" erfolgreich drüber kam, aber bei denen ich mir doch etwas mehr Kontrolle über mein Bike gewünscht hätte ... Gerade bei den glitschigen Felsen mußte ich höllisch aufpassen, dass ich die vordere Bremse richtig dosierte, sonst wäre ein schmerzhafter Sturz unvermeidbar gewesen.

Unter den gegebenen Bedingungen folgten auch schon bald die ersten Schiebepassagen, zum Teil an Passagen, die ich vom Schwierigkeitsgrad her sicherlich schon bei dieser Abfahrt gemeistert hatte. Doch irgendwann kehrte die Vernunft auch wieder zurück und sagte mir, dass ich nichts riskieren sollte, vor allem, da ich ja alleine unterwegs war. Fahrtechnisch weiterhin recht anspruchsvoll fuhr ich also zwischen den Schiebestücken immer so weit es eben ohne zu großes Risiko möglich war. Besonders knifflig wurde es noch mal an einer Stelle, an der es etliche Meter über rutschige und holprige Felsplatten ging, doch ich kam auch dort halbwegs kontrolliert drüber. So ging es also immer weiter den Waldpfad hinunter, bis ich in der Nähe von Pianaura auf eine asphaltierte Straße traf. Dort gestaltete sich die Orientierung für mich etwas schwierig, doch letztlich habe ich wohl den richtigen Weg erwischt (rechts die Straße leicht den Berg rauf), denn nach wenigen Metern bergauf kam der Abzweig zum Trail-Finale. Auf dem mit Wurzeln übersäten engen Waldpfad, der stellenweise sehr schlammig war, hielt ich mich größtenteils im Sattel und landete schließlich an ein paar Kalkgrotten. Wenige Meter später folgte noch mal eine Corny-Rast mit Ausblick ins Sarche-Tal, und dann stürzte ich mich auch schon den steilen Schotterpfad hinunter, der sich in ein paar Serpentinen bis San Martino schlängelte. Dort endete das Trail-Abenteuer und über Asphalt rollte ich zurück nach Riva.

Nach einer erfrischenden Dusche klang der späte Nachmittag recht soft aus, und nach einer leckeren Pizza relaxte ich noch bei einem Radler in der angenehm warmen Abendstimmung am Ufer des Gardasees. Während ich am Ufer saß und der leichten Brandung lauschte, habe ich mir vorgenommen die Pianaura-Trails noch mal in den kommenden Jahren in Angriff zu nehmen, wenn das Wetter trocken ist. Ich bin mal gespannt, wieviel bei trockenen Verhältnissen fahrbar ist. Da die Trails auch schon bei Nässe die meiste Zeit über richtig Laune gemacht haben, werde ich wohl auf jeden Fall bei einem zukünftigen Lago-Besuch noch ein weiteres mal dort runter biken.

Höchster Punkt unterhalb des Monte Velo
Faszinierendes Wolkenspiel am Gardasee I Faszinierendes Wolkenspiel am Gardasee II

Pianaura-Trail I
Pianaura-Trail II Abendstimmung am Gardasee mit Blick Richtung Monte Altissimo


6. Tour: Basierend auf Bd. 11 Tour 45 (Casale-Marathon):
Riva - Arco - Padaro - Mandrea - Bocca del Cref - San Giovanni - Malga Val Bona - Vendisi - Dain - Rif. Don Zio - Monte Casale - Abfahrt Richtung Comano - Wiesenfestplatz (nähe Comano) - Passo della Morte - S.S. 237 - Sarca-Brücke - Pietramurata - Marocche - nähe Lago Bagattoli - Dro - nähe Ceniga - Arco - Riva
Stats: 78,27 km - 10,8 km/h AVS - 7:15 h (08.35 - 19.20) - 51,3 km/h MAX - +2250 hm
Diese konditionell anspruchsvolle Runde führte mich zunächst ohne große Anstrengung durch Arco mit tollem Blick zur Burgruine. Auf sehr ruhiger, aber zwischenzeitlich recht zäh zu fahrender Nebenstraße ging es über Padaro und Mandrea zum Bocca del Cref. Ein schöner Ausblick auf den Lago di Cevedine von meinem Rastplatz nähe Doss del Clef war die Belohnung.

Die Weiterfahrt nach San Giovanni, wo man auch Einkehren konnte, aber wo ich mich aufs Auffüllen meiner Trinkflaschen beschränkte, ging flott über die Bühne, die Weiterfahrt zur Malga Val Bona und später auf holprigem, anstrengendem Waldpfad über den Bergrücken gen Monte Casale kostete bis zum Erreichen des Gipfels schon ordentlich Körner. Vor allem die letzten sehr steilen Meter am Rif. Zio vorbei waren sehr hart, doch unter den Augen der zahlreichen Wanderer wollte ich mir keine Blöße geben und drückte die steile Rampe bis zum Gipfel hinauf. Am Rand des Gipfelplateaus bot sich eine super Aussicht u.a. auf den Lago di Toblino, aber auch Richtung Gardasee. Obwohl keine besonders gute Fernsicht herrschte, war das Panorama schon etwas Besonderes. Nach ausgiebiger Rast wanderte ich an der Abbruchkante mit tollem Tiefblick hinüber zum Gipfelkreuz, hielt dort auch noch mal ein paar Minuten inne und machte mich dann schließlich an die Weiterfahrt.

Die Abfahrt gen Comano bot einige nette Speed-Passagen, technisch waren die Anforderungen aber niedrig. Auch mal schön. Zum Passo della Morte ging es dann noch mal auf etwas mühsam zu kurbelnder, leicht verschlammter Waldpiste hinauf, doch hinab war es noch mal ein echtes Highlight, vor allem der kleine Trail kurz vor Erreichen der Straße und die Passage hoch oberhalb der Sarca-Schlucht.

Die landschaftlich interessante Felslandschaft Marocche und die Weiterfahrt gen Lago Bagottoli stellte dann noch mal ein etwas langatmiges, aber dennoch lohnendes Finale dar, die Alternative entlang der Hauptstraße zu fahren schied von Anfang an für mich aus.

Insgesamt hatte ich somit wieder eine nette Marathonrunde absolviert und konnte mir abends die große Pizza mit gutem Gewissen schmecken lassen :-)

Burgruine oberhalb von Arco Blick auf den Lago di Cavedine
Aussichtspunkt Nähe Doss del Clef

Blick Richtung Monte Casale
Blick vom Monte Casale auf den Lago di Toblino  

Panorama vom Monte Casale I


Panorama vom Monte Casale II

Toller Tiefblick vom Monte Casale
Ein Gipfelstürmer am Monte Casale  

Ausblick kurz nach dem Passo della Morte
Unterer Teil der Abfahrt vom Passo della Morte  


7. Tour: Autotour entlang der Gardesana Occidentale um den Lago di Garda

Basierend auf Bd. 11 Tour 5 (Monte Brione):
Riva - Abzweig am Hafen (Asphaltstraße zum Monte Brione) - Bunkeranlage - Panoramica-Pfad - Riva
Stats: 8,99 km - 9,2 km/h AVS - 0:59 h (19.20 - 20.50) - 41,8 km/h MAX - +260 hm
Nach der langen Tour am Vortag stand nun mal etwas mehr Urlaub auf dem Plan. Ich machte mich mit dem Auto auf den Weg um den Gardasee um auch mal ein paar Eindrücke vom südlichen Ende des Sees zu bekommen und um die herrliche Uferstraße zu erleben. Mit dem einen oder anderen Zwischenstopp in einem der idyllischen Dörfer an der Westküste ging es bis nach Desenzano, wo ich eine längere Pause zum Relaxen in der Sonne einlegte.
Schließlich fuhr ich weiter nach Sirmione, wo ich beim Bummeln eine riesige Friedensglocke als Mahnmal des Ersten Weltkriegs entdeckte. Ansonsten marschierte ich selbstverständlich durch die sehenswerten Gassen der auf dem kleinen Landzipfel liegenden Festung und ließ das bunte Treiben auf mich wirken. Als die Zeit dann langsam aber sicher fortgeschritten war, machte ich mich wieder auf den Rückweg zum Auto und fuhr mit Zwischenstopp am Strand bei Malcesine am Ostufer des Gardasees wieder zurück in gen Riva.

Nach der Autotour um den Gardasee kribbelte es mich dann doch noch in den Beinen, auch noch mal einen kleinen Ausritt mit dem Bike zu machen. Also ging's noch mal geschwind zum Monte Brione hinauf. Die Auffahrt war schnell absolviert, und nach kleiner Erkundung der Bunkeranlagen zu Fuß habe ich oben die nette Aussicht Richtung Torbole und zum Monte Altissimo genossen, bevor es schließlich an den anspruchsvollen Downhill ging. Naja, mit meiner Fahrtechnik und meinem Bike bin ich nicht sonderlich viel von dem Pfad gefahren, die Absätze und Stufen waren einfach zu groß, um dort noch sicher runter zu kommen, ganz zu schweigen von den Schäden, die durch die nötigen Bremsmanöver auf dem Pfad entstanden wären. Somit genoß ich also weitestgehend per pedes die Aussicht von diesem Weg und kurbelte dann nach Erreichen der Asphaltstraße gemütlich zurück nach Riva.

Es sei noch angemerkt, dass man inzwischen gar nicht mehr am Brione biken und auf andere Pisten ausweichen sollte.

Die Gardesana Occidentale - eine tolle Uferstraße
Idylle am Westufer des Gardasees
Hafen von Desenzano

Relaxen bei Desenzano
Mahnmal bei Sirmione Alte Festung in Sirmione I

Alte Festung in Sirmione II
Blick vom Ostufer Nähe Malcesine auf den Gardasee Alte Bunkeranlage am Monte Brione

Blick auf die Sarca-Mündung in den Gardasee Abendstimmung vom Monte Brione


8. Tour: Basierend auf Bd. 11 Tour 42 (Monte Altissimo) + Tour 38 (Corno della Paura) + Tour 39 (Altissimo-Trials):
Riva - Torbole - Hotel Villa Gloria - Le Busatte - Strada del Monte Baldo - Malga Zures - Malga Casina - Prati di Nago - nähe Monte Varagna - Rif. Monte Altissimo - Monte Altissimo - Rif. Graziani - Bocca del Creer - Malga Bes - San Valentino - nähe Postemom - Corno della Paura - Tunnelweg - Wiesentrail nach Polsa - Hotel Bellavista - Querung Skilift - Schotterpiste zurück Richtung Corno della Paura - San Valentino - San Giacomo - Festa - Strada Brentegana - Strada del Monte Baldo - Malga Casina - Dos Casina-Trial (auf 1005 m Abzweig Sentiero 601/632) - Strada del Monte Baldo - Sentiero della Pace-Trial (auf 628 m Abzweig Sentiero della Pace) - Schützengraben - Nago - Strada di Santa Lucia - Torbole - Riva
Stats: 75,43 km - 8,8 km/h AVS - 8:32 h (07.55 - 21.10) - 71,4 km/h MAX - +2910 hm

Halbwegs regeneriert nach dem ruhigen Vortag stand nun endlich die lang herbeigesehnte Monte Altissimo Tour auf dem Programm. Das hiess Höhenmeter, Höhenmeter und noch mal Höhenmeter - genau gesagt 2000 am Stück bis zum Gipfel und noch mal einige extra bei der Abfahrt, je nach Variante. Ich war auf jeden Fall guter Dinge, und so machte ich mich kurz vor 08:00 auf den Weg zum höchsten mit dem Bike befahrbaren Berg am Gardasee.

Zunächst folgte ich also der alten Strada del Monte Baldo in gemütlichem Tempo bergauf. Nach zahlreichen Kehren, viel vergossenem Schweiß und dennoch erst gut einem Drittel der Höhenmeter gab es dann einen schönen Rastplatz mit herrlicher Aussicht gen Ledosee. Allzu lange hielt ich mich jedoch nicht auf, ich wusste ja, dass ich noch ein sehr ordentliches Programm vor mir hatte. Also wieder rauf auf den Sattel und in die Pedale treten. Wiederum zahlreiche Kehren, viel Schweiß und das zweite Drittel der Höhenmeter hinter mir erreichte ich dann das Ende der Aspaltstraße. An der Schranke standen auch einige Autos mit Fahrradträger, wo offensichtlich war, dass dort gesündigt worden ist ... Naja, jedem das seine ... Nach der Schranke folgte nun eine zunehmend steiler werdende Schotterpiste, die einem einiges abverlangte, vor allem die Willensstärke weiter in die Pedale zu treten und nicht abzusteigen und zu schieben, was sicherlich nicht in nennenswert langsamerer Fortbewegung resultiert hätte ... Aber ich war ja zum radeln da und solange es irgendwie ging, blieb ich also im Sattel. Schließlich neigte sich die Piste auch wieder auf einen angenehmen Level und mündete auf etwa 1700 m an einen Wiesenhang, an dem ich mir eine Panoramarast genehmigte.

Von da ab war nun erst mal schieben angesagt, etwas später konnte man auch wieder ein Stück fahren mit schönem Blick zum Gipfel. Wenig später bot auch der Blick zurück ein nettes Panorama, doch - klar - ich musste den Blick voraus richten, denn der Gipfel war noch immer ein gutes Stück entfernt. Dies wurde mir unmissverständlich bewusst gemacht, als sich ein knackiges Steilstück ankündigte. Ufff. Bald stapfte ich auch schon mit meinem Bike quer über dem Rucksack durch ein paar Altschneefelder den steilen Pfad hianuf. Wo war nur der Gipfel? Ziemlich erschöpft stolperte ich schließlich über eine steile Schneekuppe und - siehe da - da war doch tatsächlich das Rifugio etwas unterhalb des Gipfels in Sichtweite. Unverhofft wurden längst nicht mehr vorhanden geglaubte Energien freigesetzt und ohne Umschweife ließ ich das Rifugio links liegen und steuerte in Richtung Gipfel. Der steile Hang war nun auch keine Hürde mehr und so konnte ich wenig später erschöpft, aber glücklich das Gipfelfoto schießen. Ich hatte es geschafft! Ich war alleine am Gipfelplateau und genoß es in vollen Zügen dort oben zu sein. Ich rollte noch ein Stückchen hinüber zur "Abbruchkante" Richtung Gardasee und erfreute mich am Tiefblick auf Riva und den Monte Brione. Dort ließ ich mich nieder und futterte einen Apfel und was auch sonst noch leckeres in meinem Rucksack steckte. Ein wunderbarer Rastplatz!

Nach längerer Zeit des Rumsitzens und Relaxens rief ich mir schließlich wieder ins Gedächtnis, dass ich ja auch noch eine Abfahrt vor mir hätte, und so ging es zurück zum Gipfelkreuz. Dort knipste ich noch einige Panoramabilder und genoß den erneuten Tiefblick auf den See. Einfach super! Als ein netter Wanderer vorbei kam, plauderten wir noch eine Weile, und er machte ein nettes Bild von mir. Mit einem letzten Blick hinüber zu einer kleinen Bergkapelle am Gegenhang rollte ich schließlich viel später als gedacht zurück zum Rifugio.

Nun folgte also endlich die Abfahrt. Die Schotterpiste war technisch nicht schwierig, aber sie machte richtig viel Spaß nach der langen Auffahrt. Egal wohin man schaute, ob zurück oder voraus, überall blauer Himmel und Sonne. Schööööön! Wenig später war ich am Rifugio Graziani auf 1650 m, wo ein Treiben wie auf dem Jahrmarkt herrschte, da man bis dorthin mit dem Auto fahren kann ... Also habe ich schnell das Weite gesucht und mich in einen herrlichen Wiesentrail gen Malga Bes und San Valentino gestürzt. Dort wäre die Strecke eigentlich gen San Giacomo und Festa bzw. Brentonico gegangen und von da weiter im Bogen zurück gen Torbole. Doch irgendwie reizte mich die Idee noch einen Abstecher zum Corno della Paura zu machen. Kurzum, ich machte es einfach, ungeachtet der fortgeschrittenen Zeit und die Anstrengung der langen Auffahrt zum Altissimo-Gipfel verdrängend.

Auf dem hier schottrigen Sentiero della Pace kurbelte ich in flottem Tempo an der Malga Postemon vorbei bis zum Corno della Paura. An diesem ehemaligen Kriegsschauplatz hoch über dem Etschtal war einst eine strategisch wichtige Gefechtsstellung, deren Reste man heute noch erahnen kann. Nach kurzer Rast machte ich mich an die Weiterfahrt, mein Plan sah vor gen Polsa abzufahren und über einen Wanderweg von der Straße zum Hotel Bucaneve zu queren, von wo man bald schon auf die Straße gen San Giacomo münden würde. Soweit die Theorie ... Über einen herrlichen Tunnelweg und einen kleinen Wiesentrail erreichte ich auch schon bald Polsa, fuhr am Hotel Bellavista vorbei, querte das Skigebiet und folgte der Straße bis zu einer markanten Spitzkehre, von der mich der Wanderweg zum Hotel Bucaneve bringen sollte. Doch nix war's, da war kein Wanderweg! Ich suchte eine geraume Zeit, doch ausser Buschwerk und Unterholz war nichts zu entdecken. Entweder gab es mal vor langer, langer Zeit einen Wanderweg, der inzwischen komplett zu gewachsen war, oder die Phantasie war mal wieder mit den Leuten vom Kompass-Karten-Verlag durchgegangen ... Na bravo. Also kein Wanderweg da, nur noch sehr wenig zu trinken, nunmehr schon später Nachmittag und das alles mitten in der Pampa ... Nach kurzem Nachdenken beschloß ich also alles wieder zurück zu fahren, da die Abfahrt auf Straße gen Prada und hinab bis Brentonico letztlich wohl noch ein paar Höhenmeter extra bedeutet hätte und ich absolut keine Lust auf Straße hatte.

Also drückte ich ziemlich angesäuert aufgrund der missratenen Querung die restlichen 250 hm auf Schotter zurück zum Corno della Paura, düste dann die bekannte Piste bis San Valentino und folgte schließlich der Straße gen San Giacomo. Inzwischen war es gegen 18:00 und mein Trinken war komplett verbraucht, und bis auf einen Müsliriegel gab der Rucksack auch nichts mehr her. In San Valentino hatte ich vergeblich nach einem Supermarkt Ausschau gehalten, in San Giacomo gab es zwar etwas, das so aussah, doch da war bereits geschlossen. Da auch kein Brunnen in Sicht war, hieß das also ohne Wasser auskommen ... Die unspektakuläre Hangquerung gen Festa ging recht flott über die Bühne, doch ab da wurde es zäh. Verdammt zäh. Denn es folgten noch mal gute 300 hm bis zur Mündung an der Auffahrtsroute an der alten Strada del Monte Baldo. Mit bereits mehr als 2500 hm in den Beinen und eben ohne Trinken hiess es alle Reserven zu mobilisieren, wo auch immer die noch herkommen sollten. Die Auffahrt durch den Wald mutierte zunehmend zur mentalen Prüfung, die Beine wollten schon bald nicht mehr, aber es gab nun einfach keine Alternative mehr. Meter um Meter kämpfte ich mich also gegen den Willen meines müden Körpers die Piste durch den dämmerigen Wald hinauf, nach schier endloser Zeit und einigen in meinem Zustand als quasi senkrechte Rampen empfundenen Steilpassagen schien ich den höchsten Punkt erreicht zu haben. Doch zu früh gefreut, es ging noch mal in einem Auf und Ab auf einem Waldpfad weiter ... Ausgelaugt und mit starrem Blick nach vorne holperte ich wieder mal nach einem kleinem Gegenanstieg hinab und dann - was soll ich sagen - erblickte ich die alte Strada del Monte Baldo. Ich war also endlich wieder an der Auffahrtsroute gemündet und ab nun ging es quasi nur noch bergab bis Torbole! Ich war erleichtert und froh und setzte mich erst mal ein paar Minuten an den Wegesrand um mich etwas zu sammeln und den letzten Müsliriegel zu verputzen. Was hätte ich für etwas erfrischendes zu trinken getan - doch mein inzwischen immenser Durst sollte wohl erst zurück in der Unterkunft gestillt werden. Mir war zumindest kein Kiosk am Wegesrand bei der Auffahrt aufgefallen ...

Schließlich raffte ich mich also wieder aus meinem Dämmerzustand auf, schüttelte die nun wirklich müden Beine noch mal aus und setzte mich wieder aufs Bike. Ich rollte ein kleines Stück auf der Straße hinab, bis mir plötzlich in den Sinn kam, dass es ja zahlreiche Trails, unter anderem den legendären 601, parallel zur Straße, gibt, die einen auch irgendwann nach Torbole bringen würden. Tja, und so entschied ich mich, dass ich nun noch die Trails nehme statt der langweiligen Apshaltpiste zu folgen ... Wenig später bog ich auch schon in den ersten Trail ein, der bald schon zunehmend ruppiger wurde und neben guter Fahrtechnik auch eine ordentliche Probe für Mensch und Material wurde. Neben voller Konzentration war auch voller Körpereinsatz gefordert, um gezielt und vor allem sturzfrei zwischen den zahlreichen Steinen und Ästen hindurch, die vielfach von Laub bedeckt waren, über den Trail zu fahren. Einige extreme Passagen konnte ich beim besten Willen nicht fahren, ausserdem schwanden die Kräfte nun zunehmend, nicht nur in den Beinen, sondern auch in den Armen, denn die zahlreichen Stufen und das gezielte Pilotieren über die verblockten Felspassagen forderten einfach ihren Tribut. Nach einer letzten steilen und anspruchsvollen Felsenrutsche, die ich nur stellenweise fahrend bewältigen konnte, mündete ich schließlich wieder auf der Straße. Kurz ausruhen, den müden Knochen eine winzige Erholungsphase eingestehen und dann ging's weiter. Inzwischen war es schon nach 20:00 und neben dem brennenden Durst knurrte nun auch der Magen recht ordentlich ...

Von der Straße zweigte bald auch schon der sogenannte Schützengrabentrail ab und am Abzweig zögerte ich dieses Mal zwar kurz, aber auslassen wolte ich den Trail nun auch nicht, wenn ich schon direkt am Einstieg stand ... Also Augen zu und ab in den Trail. Dass ich am nächsten Tag Muskelkater haben würde, war sowieso klar. Nach kurzer Fahrstrecke blieb bald leider nur noch die Fortbewegung per pedes, da der Weg zu verblockt war. Mit einem sehr steilen Gegenanstieg und auf schmalem Pfad durch ein paar Sträucher schiebend gelangte ich schließlich wieder in bikerfreundlicheres Terrain und holperte auf einem netten Pfad weiter. Die herrliche Abendstimmung am Westufer des Gardasees ließ mich noch mal innehalten und ich genoß die letzten Sonennstrahlen des Tages, bevor ich dem stellenweise auch nicht ganz leichten Serpentinentrail weiter bergab folgte. Kehre um Kehre windete sich der Pfad bergab, die Arme schmerzten nun mindestens genauso wie die Beine, denn das ständige Bremsen und der leicht verblockte Untergrund ließen einfach keine Erholung zu. Irgendwie machte die Abfahrt aber dennoch Spaß, denn der Trail war sicherlich eher das, was ich gerne fahre, als die Teerstraße hinab ... Der Höhenmesser deutete schließlich das Ende des Trails an und über ein paar letzte holprige Felsen rollte ich dann bei Nago an einem Parkplatz ein. Geschafft!

Stolz auf die unvergeßliche Tour und das furiose, wenn auch sehr anstrengenden Trail-Finale, rollte ich durch die Gassen von Nago und "gönnte" mit zum Abschluß noch die rüttelige Strada di Santa Lucia nach Torbole ... Die normale Straße hätte irgendwie nicht ins Tourenprofil gepaßt :-) Ab Torbole war dann aber wirklich nur noch Asphalt angesagt, keine holprigen Trails, keine Stufen, kein Wurzeln, einfach nur auf der Straße bis zur Jugendherberge strampeln mit dem letzten Funken Energie, den die Beine noch hergaben. Gegen 21:00 kam ich dort an, nach einer ausgiebigen Trink-Orgie, einem Müsliriegel gegen den gröbsten Hunger und einer heißen Dusche ging's dann in meine Stammpizzeria, wo ich mich zusammen nehmen musste nicht am Tisch einzuschlafen ... Die totale Müdigkeit übermannte mich dann aber doch erst nach der leckeren Pizza und ich habe die Ncaht geschlafen wie ein Stein. Irgendwie kein Wunder nach dieser gigantischen Tour :-)

Für alle potentiellen Nachahmer kann ich empfehlen den Schlenker gen Corno della Paura nur dann zu machen, wenn man ausreichend zu trinken dabei hat oder zeitig dran ist, dass man noch in dem Supermarkt in der Gegend etwas kaufen kann. Ansonsten wäre die Abfahrt ab Polsa gen Brentonico sicherlich auch eine Option, wenn man den Tunnelweg und den Wiesentrail abgefahren ist, da die Querung von San Giacomo gen Festa nicht allzu spannend ist. Ansonsten wäre auch ein Abstecher zum Corno della Paura als Stichtour denkbar, das spart einige Höhenmeter. Doch selbst wenn man die Altissimo-Tour nur separat fährt, ist dies schon eine ordentliche Leistung, vorausgesetzt, man hat nicht in Form eines Shuttles gesündigt ...


Panorama von der alten Strada del Monte Baldo

Blick auf den Ledrosee und zahlreiche Schneegipfel im Hintergrund
300 hm zum Monte Altissimo liegen noch vor mir ... Kurz unterhalb des Monte Altissimo finden sich die ersten kleinen Schneefelder ...

Hier ist nix mehr fahrbar - zu Fuß geht's weiter rauf ...
Auch dieses Schneefeld will gequert werden mit dem Bike auf den Schultern ...
JUHU - überglücklich am Monte Altissimo

On top - oben auf dem Monte Altissimo
WOW - 2000 m über dem Gardasee
Strampeln zurück zum Gipfel

Tolles Panorama vom Monte Altissimo I


Tolles Panorama vom Monte Altissimo II

Panorama-Tiefblick auf den Gardasee   Ich am Gipfelbereich des Monte Altissimo   Bergkapelle am Monte Altissimo

Traumhafte Schotterabfahrt vom Monte Altissimo Bei solch einer Aussicht macht der Downhill doppelt Spaß
Tiefblick ins Etschtal vom Corno della Paura

Ehemalige Stellung aus dem Ersten Weltkrieg am Corno della Paura Toller Tunnelweg vom Corno della Paura Richtung Polsa

Ein Teilstück des Sentiero 601 - ein heftiger Trail ... Abendstimmung beim letzten Teilstück des Sentiero 601


9. Tour: Molina di Ledro - alte Ponale-Straße - Molina di Ledro
Stats: 16,38 km - 13,1 km/h AVS - 1:15 h (15.00 - 18.45) - 51,7 km/h MAX - +410 hm
An dem Tag gönnte ich mir etwas Ruhe nach der extremen Tour vom Vortag, machte nur eine kleine Erkundungstour zur alten Ponale-Straße. Diese war jedoch nach wie vor nicht passierbar und die diversen Umgehungswege durchs Unterholz, über Zäune, um Absperrungen etc. schienen mir die Sache nicht wirklich wert zu sein.

Keine Bilder


10. Tour:

Basierend auf Bd. 12 Tour 27 (Cima Caset) + Tour 7 (Tremalzo I):
Molina die Ledro - Pieve die Ledro - nähe Tiarno di sotto - nähe Tiarno di sopra - Cima Vai - Malga Caset - Bocca Caset - Cima Caset - Garage Tremalzo - Rif. Garda - Tremalzo-Tunnel - Passo Nota - Passo di Bestana - Bocca dei Fortini - Rif. Baita Segala - Passo Guil - Passo Rocchetta - Malga Palaer - Pregasina - nähe Autotunnel - alte Ponale-Straße - Biacesa - Pre - Molina di Ledro

Stats: 59,18 km - 9,9 km/h AVS - 5:58 h (09.30 - 20.00) - 46,0 km/h MAX - +2200 hm (und +250 hm zu Fuß)



Nach Wechsel meines Basislagers am Vortag an den Ledrosee ging es heute wieder in die Vollen, der Muskelkater vom Altissimo fiel erstaunlicherweise nicht so schlimm aus wie befürchtet und der ruhige Vortag hatte auf jeden Fall gut getan. Nun ging es hinauf zum Tremalzo um die legendäre Abfahrt zum Passo Nota und weiter hinab über tolle Trails gen Pregasina zu absolvieren, eine Pflichttour am Gardasee. Auch ohne den Abschluß über die alte Ponale-Straße war diese Runde sehr lohnend.

Die Auffahrt via Cima Vai zur Malga Caset war entgegen der Beschreibung im Moser bergauf alles andere als bikerfreundlich. Bei 34% Steigung laut Tacho strich ich schließlich die Segel, nachdem ich mich zuvor die kaum minder steile Rampe im Wald noch fahrenderweise emporgequält hatte. Vielfach schiebend gelangte ich dann schließlich auch irgendwann zur Malga Caset, aber irgendwie war ich leicht angesäuert aufgrund der dämlichen Beschreibung im Moser. Bergab ist der Trail sicherlich okay, aber wenn man ihn auch als Auffahrtsweg in einen Bike-Guide aufnimmt, sollte man ihn wenigstens auch mal in dieser Richtung gefahren sein. Hätte der werte Herr Moser dies versucht, wäre ihm wohl auch irgendwann gedämmert, dass die Piste bergauf kaum zum biken geeignet ist und er hätte einen entsprechenden Hinweis in sein Büchlein setzen können. So aber fühlte ich mich ein wenig verschaukelt ob der Einschätzung dieser Auffahrt ... Die etwas schlechte Laune wich dann aber bei meinem kleinen Abstecher zu Fuß zur Cima Caset, bei der ich bei angenehmen Temperaturen über den Bergkamm kraxelte.

Zurück am Bike ging es nach kurzer Rast zunächst auf schönem Pfad am Hang entlang zurück und schließlich weiter zur Tremalzo Garage und auf Teer die paar Höhenmeter zum Rifugio Garda empor, bevor der finale Uphill auf Schotter zum Tremalzo-Tunnel folgte. Eine weitere kurze Rast später ging es dann schließlich an die traumhafte Abfahrt, die die mühsame Auffahrt vollends vergessen machte. In schier endlosen Serpentinen und durch ein paar kurze Tunnel driftete ich langsam aber sicher hinab gen Passo Nota, meist mit einem breiten Grinsen im Gesicht aufgrund der tollen Piste und Aussicht. Einfach nur genial! Danach ging es in stetigem Auf und Ab gen Passo Rocchetta, mit einem traumhaften Zwischenstopp an der Baita Segala, wo es zum Selbstkostenpreis Wasser und Bier gab. Perfekt! Am Passo Rocchetta angekommen wurde ich mit herrlicher Aussicht auf den Gardasee und aufs Bergmassiv des Monte Baldo belohnt. Der sich anschließende Trail gen Pregasina an der Malga Palaer vorbei war dann noch die Krönung der ganzen Abfahrt, denn der flüssig zu fahrende Pfad machte richtig Laune. Technisch nur an wenigen Stellen etwas anspruchsvoller, schlängelte er sich durch den Wald hinab, bis er in eine breite, sehr steile Piste überging, die einen schließlich nach Pregasina leitete. Dort war noch mal ein Zwischenstop angesagt, um die Aussicht zu genießen und die traumhafte Abfahrt Revue passieren zu lassen.

Von Pregasina bog ich dann auf ein Teilstück der alten Ponale-Straße ein, welches nicht vom Erdrutsch betroffen, aber in der Zwischenzeit leider ein wenig zugewachsen war. Naja, nach wenigen Kehren befand ich mich auch schon an der Brücke des Ponale-Bachs, wo der rechte Abzweig eigentlich gen Riva über die herrliche Uferstraße geführt hätte, während der linke Abzweig hinauf gen Biacesa führte. Die Abfahrt hinab gen Riva war jedoch gesperrt, diverse Gitter, Tore und Ketten machten dies unmißverständlich klar. Eine kleine Erkundung zu Fuß bestätigte dies, im Augenblick war diese Verbindung hinab zum Lago einfach nicht drin. Ich mußte ja sowieso zurück zum Ledrosee, also kurbelte ich die wenigen Meter der alten Straße hinauf, bis ich zu einem kleinen Gitter kam, welches ich aber linksseitig mit kleiner Klettereinlage umgehen konnte. Dies hatte ich schon am Vortag erkundet, dass man dort auch mit Bike drumherum kommen könnte ... Somit mündete ich direkt am Autotunnel von Riva und kurbelte nun auf Asphalt die verbleibenden gut 300 hm über Biacesa hinauf zurück zum Ledrosee, wo mein Zelt stand. Aufgrund der zahlreichen kleinen Pausen kam ich pünktlich zum Sonnenuntergang an - ein wunderbarer Ausklang der Tour.

Die Abfahrt ist sicher einer DER Klassiker am Gardasee - und ich freute mich um so mehr, dass ich sie nun endlich auch mal absolviert hatte. Generell ist aber meines Erachtens - trotz Asphalt - die Auffahrt über die Tremalzo-Straße vorzuziehen statt der steilen Rampe via Cima Vai zum Bocca Caset. Ansonsten sollte man in einer ruhigen Minute vielleicht mal dem Herrn Moser den dezenten Hinweis geben, dass die Piste gen Cima Vai bergauf einfach nur mühsam und bikerunfreundlich ist ...

Schmaler, aber fahrbarer Trail von der Cima Caset Kurz nach dem Rif. Garda mit Blick zum Tremalzo-Tunnel Der legendäre Tremalzo-Downhill

Einer der Tunnel beim Tremalzo-Downhill
Manch einer hat sich auch den Tremalzo vom Passo di Nota raufgequält ...
Die Baita Segala - Wasser und Bier zum Selbstkostenpreis!

Tolle Aussicht auf den Gardasee bei der Abfahrt Nähe Passo Rocchetta
Holpriger Trail bei der Malga Palaer Die letzten sehr steilen Meter vor Pregasina

Ausblick von der alten Ponale-Straße
Gitter kurz nach der alten Ponale-Brücke zur Sperrung der alten Ponale-Straße Späte Rückkehr von der Tour - Sonnenuntergang am Ledrosee


11. Tour: Basierend auf Bd. 12 Tour 31 (Tremalzo III) + Tour 2 (Lago di Ledro):
Molina di Ledro - Pieve di Ledro - Bezzecca - Tiarno di sotto - Tiarno di sopra - Tremalzo-Fahrstraße - Garage Tremalzo - Bocca Caset - nähe Malga Giu - S. Martino - Pieve di Ledro - Val di Concei - Locca -Val dei Molina - Höhenweg - Pferdehof - Mezzolago - Molina di Ledro
Stats: 46,36 km - 11,5 km/h AVS - 4:01 h (10.50 - 16.50) - 51,0 km/h MAX - ca. +1460 hm



Wieder einmal ging es Richtung Tremalzo hinauf, dieses Mal jedoch um einen anderen Downhill unter die Stollen zu nehmen. Die Auffahrt über die Tremalzo-Fahrstraße ging wie erwartet recht problemlos über die Bühne, nachdem ich erst mal in meinem Trittrhythmus war. Der Zubringer von der Tremalzo Garage bis zum Bocca Caset fand dann endlich abseits der Straße statt, dieses Teilstück kannte ich ja bereits vom Vortag. Es war aber auch nur Vorgeplänkel, bis es schließlich über einen herrlichen, jedoch stellenweise auch relativ anspruchsvollen Trail hinunter gen S. Martino ging. Der Pfad machte richtig viel Spaß, wenngleich es recht feucht war im Wald und ich stellenweise doch etwas mit dem Terrain zu kämpfen hatte. Aber hier und da auch mal ein paar Meter zu schieben war mir dann doch lieber als zu stürzen. Insgesamt war der Downhill auf jeden Fall empfehlenswert und eine herrliche Alternative zur deutlich stärker frequentierten Tremalzo-Abfahrt gen Passo Nota.

Nach am Ende netter Speed-Abfahrt und Mündung am Ledrosee beschloß ich noch mal am anderen Ufer des Sees hinauf zu kurbeln. Landschaftlich bot dieser Weg jedoch leider so gut wie gar nichts, wie ich im Nachhinein feststellen mußte, aber unter dem Gesichtspunkt des Trainings ging das schon in Ordnung. Sei's drum. Die Abfahrt zurück nach Molina di Ledro fiel brutal steil ab, mit meinen Felgenbremsen waren die teilweise 38% Gefälle eine echte Probe fürs Material. Ebenso für meine Nase, denn der Geruch von abgeriebenen Bremsgummis ließ nicht lange auf sich warten ...

In Summe war die Runde auch wieder richtig schön gewesen, wenngleich der Schlenker am Pferdehof vorbei weitestgehend überflüssig war, da gibt es sicherlich spannendere Touren in der Region.

Keine Bilder


12. Tour:

Basierend auf Bd. 12 Tour 24 (Passo Nota):
Molina di Ledro - Legos - Ranco - Rinas - Bocca dei Fortini - Passo di Bestana - Passo Nota - nähe Corno Vecchia - nähe Cima Sospiri - Vesio - nähe Alpe del Garda - nähe Monte Cocca - nähe Cima Mughera - nähe Bocchetta di Nansesa - nähe Malga di Fobia - Bocca di Fobia - Valle di Fobia - Valle di Bondo - Passo Nota - Passo di Bestana - Bocca dei Fortini - Rinas - Ranco - Legos - Molina di Ledro

Stats: 57,76 km - 8,4 km/h AVS - 6:50 h (08.55 - 19.40) - 43,2 km/h MAX - +2220 hm


Mal wieder ging es zum Passo Nota, dieses Mal jedoch nicht von oben vom Tremalzo kommend, sondern von unten vom Ledrosee. Die Auffahrt war insgesamt ziemlich gut zu fahren, auf jeden Fall deutlich angenehmner als die Variante über die Cima Vai. Vom Passo Nota folgte ich einem netten Schotterweg gen Corno Vecchia und durch diverse Felstunnel gelangte ich nach langem Downhill schließlich nach Vesio. Eine wunderbare Abfahrt lag hinter mir, und nun hieß es erst mal wieder Höhe gewinnen. Auf abwechslungsreicher Piste gelangte ich am Monte Cocca und der Cima Mughera entlang, bis ein herrlicher Pfad auf schmalem Felsband sehr abwechslungsreich und fahrtechnisch ziemlich anspruchsvoll gen Bocca di Fobia führte. Auf diesem Abschnitt gab es auch einige Schiebemeter und einen etwas abenteuerlichen Tunnel, je nach Fahrtechnik und persönlichem Sicherheitsbefinden so nah am Abgrund wird man ggf. auch längere Passagen schieben. Die herrlichen Trails waren damit aber noch nicht erschöpft, auch die Weiterfahrt ins Val Bondo erfolgte anfangs auf einem tollen Trail, bis ich schließlich auf der Teerstraße im Tal mündete und auf dieser dann gut 300 hm zum Passo Nota heraufdrücken mußte.

Vom Passo Nota ging es nach Inspizierung der dort stehenden Kanone aus dem Ersten Weltkrieg und Vesperpause auf dem Anfahrtsweg über den Bocca dei Fortini gen Passo Rocchetta. Vor der finalen Abfahrt genoß ich noch mal die Aussicht zum Monte Baldo, wenig später düste ich auch schon die lange Schotterpiste durch den Wald zurück zum Ledrosee, wo ich mir nach dieser tollen Tour in gewohnter Tradition eine leckere Pizza und ein Bierchen schmecken ließ.

Für alle Trail-Fans und guten Fahrtechniker kann ich diese Tour wirklich empfehlen, der Trail zur Bocca di Fobia ist wirklich super. Im Zweifeslfall sollte man aber auch mal schieben können, wenn der Pfad ganz schmal wird, da es seitlich oft jäh in den Abgrund geht.

Steiler Trail bergauf Nähe Monte Cocca
Links der Abgrund, rechts die Felswand - faszinierender Trail Richtung Malga di Fobia I
Wanderpassage durch zwei tiefe Tunnel

Links der Abgrund, rechts die Felswand - faszinierender Trail Richtung Malga di Fobia II Zurück am Passo die Nota

Spitzenmäßiges Panorama Nähe Passo Rocchetta

Schöner Blick auf den Gardasee


13. Tour: Basierend auf Bd. 12 Tour 41 (Monte Caplone):
Vesio -Tremosine - nähe Alpe del Garda - Valle S. Michele - Campiglio - Valle Tignalga - Ca di Natone - Gardola - nähe Dosso della Forca - Rif. Piemp - Passo d'Ere - Passo di Scarpape - Valle di Campei - nähe Malga Alvezza - nähe Pilaster - Bocca di Cablone - Malga Tombea - Bocca di Campei - nähe Monte Caplone - Bocca di Lorina - Malga di Lorina - Valle S. Michele - nähe Alpe del Garda - Tremosine - Vesio
Stats: 62,50 km - 9,8 km/h AVS - 6:20 h (08.35 - 19.00) - 63,8 km/h MAX - +2300 hm


Für diese Tour im Hinterland des Gardasees mußte ich zunächst ein gutes Stück mit dem Auto fahren. Schließlich ging es dann bei wechselhaftem Wetter los. Anfangs kurbelte ich wenig spektakulär bis Gardola, bis es dann zum Rif. Piemp auf einem Wurzelpfad steil durch den Wald hinauf ging. Ein paar kurze Schiebestücke waren unvermeidbar, aber die Auffahrt war sicherlich interessanter als die Straßen-/Schotteralternative. An der Hütte war eine kleine Brotzeit angesagt bei netter, wenn auch bei etwas wolkengetrübter Aussicht zum Gardasse.

Nach kurzer Schotterabfahrt ging es bald auch schon wieder bergauf zum Passo d'Ere und nach zwei weiteren Abfahrten mit entsprechenden Gegenanstiegen erreichte ich schließlich Pilaster, von wo gut 500 hm bis zur Malga Tombea anstanden. Zwischenzeitlich hatte mich schon der erste Regenschauer erwischt, aber das störte mich nicht sonderlich, ich genoß vielmehr die Tour in der weitestgehend menschenleeren Region. Ich traf zwar auch eine Hand voll anderer Biker, doch diese fuhren alle kleinere Runden, so dass ich bald auch wieder alleine meines Weges strampelte. Etwas erschöpft nach der langen Auffahrt steuerte ich gut eine Stunde später an der Malga Tombea vorbei und gönnte mir eine längere Rast auf der Wiese. Die karge Felslandschaft übte eine gewisse Faszination auf mich aus, gepaart mit dem trüben Wetter ergab dies eine sehr interessante Mischung. An ein paar Relikten aus dem Ersten Weltkrieg vorbei passierte ich bald den Monte Caplone und rollte auf einer alten Militärpiste in unterhaltsamer Wegführung um den Berg herum, bis es letztlich zum herrlichen Trail-Finale kam. Bis auf eine kleine Altschneepassage im oberen Teil fast vollständig fahrbar ging es über wunderbare Pfade hinab, als Highlight folgte eine Tunnelpassage mitten durch einen Felskegel hindurch, wo mir mein Bikelicht treue Dienste leistete. Einfach super!

Nach 400 hm Trail-Genuß wurde das Terrain am Bocca di Lorina wieder etwas leichter und auf breiter, tiefer Schotterpiste, ähnlich der am Tremalzo, rauschte ich hinab gen Valle S. Michele. Leider verkehrten auf der Piste auch einige Jeeps und noch mehr Motocrosser, die nicht nur durch ihre Abgase die Luft verpesteten, sondern auch noch durch Kamikaze-ähnliche Fahrweise und das ständige Aufwirbeln von Staub negativ auffielen... Mit ein paar Zwischenstopps, um den Staubwolken so gut es geht zu entfliehen und die Motocrosser zu meiden kam ich irgendwann dann doch im Tal an, wobei es auf den letzten Metern wieder mal begonnen hatte zu regnen. Der Himmel ringsherum war nun bedrohlich dunkel, so dass ich auf die eigentlich eingeplante Pause und kleine Stärkung verzichtete und stattdessen noch mal alle Reserven mobilisierte um die gut 5 km bis zum Auto trocken zu absolvieren. Der Versuch war jedoch nicht ganz erfolgreich, auf den letzten paar hundert Metern vorm Parkplatz öffnete der Himmel endgültig seine Schleusen und es kam alles herunter. Weiter am Limit kurbelnd düste ich unbeirrt weiter, jetzt noch mal irgendwo einen trockenen Unterschlupf zu finden schien mir aussichtslos. Nach kurzer Zeit erreichte ich dann endlich das rettende Auto. In rekordverdächtiger Zeit wurde das Bike zerlegt und ins Auto gepackt, ich sprang hinterher und konnte dann zuschauen, wie der Wolkenbruch noch heftiger wurde als er sowieso schon war. Ich war froh, dass ich mich am Ende doch noch so beeilt hatte, sonst wäre es am Ende ziemlich ungemütlich, naß und kalt geworden.

In frischen, warmen Sachen fuhr ich dann nach der überfälligen Stärkung mit Apfel und Müsliriegeln zurück zum Ledrosee. Eine warme Dusche später sah die Welt dann auch schon wieder viel sympatischer aus, das Unwetter hatte nachgelassen, so dass ich meine Pizza mit Radler schon wieder im Freien genießen konnte.

Als Fazit blieb eine wunderbare Bikerunde abseits der Massen und der ausgefahrenen Pfade festzuhalten, die bei schönem Wetter sicher noch mehr Spaß macht und viele schöne Ausblicke ins Hinterland bietet. Wie schrieb der werte Herr Moser so schön: "... wie durchs wilde Kurdistan ...". Einsame, karge Gebirgslandschaften kombiniert mit wunderbaren Bikepisten - eine wie ich finde herrliche Mischung.

Kriegsrelikte am Monte Caplone
Die ersten Abfahrtsmeter unterhalb des Monte Caplone Nähe Monte Caplone - Blick zurück auf die Piste, die ich hergekommen bin

Einige Restschneefelder beim Downhill ins Tal
Tolle Bikepassage auf tiefschottrigen Wegen und dann durch den Tunnel in den Berg!


14. Tour: Biacesa - Sentiero dei Bech - Sentiero F. Susatti - Cima Capi - Sent M. Foletti - S. Giovanni - Galleria della Guerra 1915-1918 (über Monte Rocca) - Bocca Pasumer - Biacesa
Stats: 5:00 h (13:35 - 18.35) - +830 hm


Als Alternativprogramm stand heute eine Klettersteigrunde auf dem Programm. Nachdem es vormittags noch geregnet hatte, brach ich erst zur Mittagszeit auf. Von Biacesa ging es über den "Weg der Ziege" zum Sentiero Susatti. Zwischenzeitlich bot sich ein wunderbarer Tiefblick auf die alte Ponale-Straße und die Kreuzung am Ponale-Bach. Beim Blick auf die Cima Capi stieg die Vorfreude auf die kommende Kraxelei kontinuierlich an, ich war gespannt, auf welchem Weg es zum Gipfel gehen würde. Ich marschierte also zügig weiter. Wenig später bot der Rückblick zum Ledrosee noch mal etwas fürs Auge, und die inzwischen nähergerückte Cima Capi machte noch mehr Laune aufs Klettern. Dann wurde es langsam ernst und in anregender, meistens leichter Kletterei stieg ich zur Cima Capi hinauf. Die Drahtseilsicherung nutzte ich nur an wenigen Stellen, ansonsten genoß ich das freie Kraxeln. Dabei konnte man fast durchgängig das Panorama auf den Gardasee genießen, was den Spaßfaktor gleich noch mal etwas erhöhte. Oben angekommen gab es einen phantastischen Tiefblick auf Riva zu bewundern und nach einem Gipfelfoto machte ich mich auf den Rückweg. Der Sentiero Foletti war nicht sonderlich schwierig, so dass ich gut voran kam und schon wenig später nach Passieren von S. Giovanni die historisch sehr interessante Galleria della Guerra 1915-1918 erkunden konnte. Den optionalen Gipfelabstecher zum Monte Rocca ließ ich mir nicht entgehen, denn bei dem herrlichen Wetter hatte ich keine Eile allzu bald wieder am Zeltplatz zurück zu sein. In aller Ruhe genoß ich am Bergkamm die Aussicht und kraxelte dann wieder hinab. Nach kurzem Fußmarsch gelangte ich schließlich zum Bocca Pasumer und auf einem kleinen Waldweg wieder hinab nach Biacesa zum Auto.

Als Halbtagestour war die Runde durchweg klasse gewesen, vor allem nachdem die Regenwolken vom Vormittag den Himmel sauber gewaschen hatten.

Schönes Panorama vom Sentiero del Bech Tiefblick beim Aufstieg zur Cima Capi
Steilwand voraus :-)

Blick ins Tal zum Ledrosee
Blick Richtung Cima Capi  

Einzigartiges Panorama von der Cima Capi

Faszinierender Tiefblick über Riva bis weit hinter Arco
Gipfelfoto an der Cima Capi  


15. Tour: Basierend auf Bd. 12 Tour 31 (Tremalzo III):
Molina di Ledro - Biacesa - nähe Autotunnel - Biacesa - Molina di Ledro - Pieve di Ledro - Bezzecca - nähe Tiarno di sotto - nähe Tiarno di sopra - Tremalzo-Fahrstraße - Garage Tremalzo - Rif. Garda - Tremalzo-Tunnel - Passo Nota - Passo di Bestana - Bocca dei Fortini - Rif. Baita Segala - Passo Guil - Passo Rocchetta - Malga Palaer - Pregasina - Autotunnel - Biacesa - Pre - Molina di Ledro
Stats: 69,23 km - 13,8 km/h AVS - 5:00 h (09.40 - 19.35) - 69,4 km/h MAX - +2050 hm


Als letzte Tour meines Urlaubs stand noch einmal der Tremalzo auf dem Programm. Daheim hatte ich mit Robert, den ich aus dem IBC-Forum kannte und der mir schon zahlreiche Tipps für meine Transalp-Touren gegeben hatte, mal grob vereinbart, dass man ja am Lago mal eine gemeinsame Runde fahren könnte. Und da er es nun tatsächlich einrichten konnte für ein paar Tage an den Gardasee zu kommen, wurden Nägel mit Köpfen gemacht und wir trafen uns am Autotunnel von Riva um von dort zur Tremalzo-Runde zu starten. Mit von der Partie waren noch drei Bekannte von ihm, so dass wir zu fünft in aller Ruhe zum Ledrosee hinaufkurbelten und dann die mir ja nun bereits bekannte Straße zum Tremalzo unter die Stollen nahmen.

Schließlich am Rifugio Garda angekommen, gönnten wir uns eine ordentliche Mittagspause, Pasta und Weizenbier gaben die verbrauchte Energie zurück und somit war es kein Problem im Anschluß die letzten paar Höhenmeter zum Tremalzo-Tunnel zurückzulegen. Wieder mal gab es ein paar Wolken dort oben, aber es war insgesamt gutes Wetter und wir genossen ein paar Minuten die schöne Aussicht, bevor wir uns in die Schotter-Serpentinen des Tremalzos stürzten.

Wie schon ein paar Tage zuvor machte die Abfahrt erneut richtig viel Spaß. Am Passo Nota vorbei ging es im bekannten Auf und Ab gen Passo Rocchetta und von dort dann in den tollen Waldtrail, auf dem wir alle noch mal auf unsere Kosten kamen. Von Pregasina nahmen wir dieses Mal jedoch nicht die kurvenreiche Abfahrt zum Ponale-Bach, um von dort dann wieder hinauf zum Autotunnel gen Riva zu strampeln, sondern wir nutzten die Gunst der Stunde, als keine Autos kamen und stürzten uns mit Highspeed in den knapp einen Kilometer langen Autotunnel von Pregasina bis zur Mündung unterhalb von Biacesa. Mit knapp 65 km/h wurden wir am Ende wieder ins grelle Sonnenlicht ausgespuckt und an der nachfolgenden Kreuzung trennten sich dann nach dieser Traumtour unsere Wege. Die anderen fuhren rechts runter zu ihrem Auto am Tunnel gen Riva und ich schickte mich an die noch gut 300 hm zum Zeltplatz am Ledrosee hinter mich zu bringen.

Zum Urlaubsabschluß hatte ich so noch mal eine herrliche Tour, und dass das Treffen mit Robert so spontan doch noch gekklappt hatte, war umso erfreulicher.

Robert, Wieland, Charly und Marie-Theresa vorm Tremalzo-Tunnel


Bilanz: etwa 635 km per Bike, dabei ca. +20500 hm absolviert bei 12 Touren (06.05. - 22.05.2002)
zu Fuß ca. +3700 hm absolviert bei 4 Touren (06.05. - 22.05.2002)
Stats: per Bike pro Tour durchschnittlich etwa 53,00 km und +1700 hm
zu Fuß pro Tour durchschnittlich etwa +925 hm

Nachdem ich im Rahmen meiner Transalp-Touren am Ende immer nur einen Tag am Gardasee verbracht hatte, reizte mich die Idee mal für einen längeren Zeitraum am Lago zu sein mit der Zeit immer mehr. Die Wahl fiel aufgrund zahlreicher Überstunden auf der Arbeit, die es galt abzubauen, auf Mai, und im Nachhinein war der Zeitraum auf jeden Fall geeignet. Es war noch nicht so heiß wie im Hochsommer, aber auf jeden Fall auch nicht so kalt wie daheim in Deutschland. Zwar hatte ich auch einige Tage mit Regen bzw. unbeständigem Wetter dabei, aber letztlich habe ich doch jeden Tag eine nette Tour absolviert.

Insgesamt bieten die Reviere am Gardasee und am Ledrosee fast unzählige Möglichkeiten zu Fuß oder per Bike auf seine Kosten zu kommen. Es ist einfach klasse, wie viele lohnenswerte Touren man dort unten unternehmen kann, auch ohne weite Anfahrtswege. Für jeden Schwierigkeitsgrad finden sich entsprechende Touren und gerade in der Nebensaison ist es auch alles andere als überfüllt, so dass man die Wege fast für sich hat. Herrlich! Klassiker wie der Tremalzo sind so noch schöner. Und da das Rif. Garda auch bereits geöffnet hat, ist auch eine Einkehr drin :-)

Die Klettersteige, die ich während des Urlaubs absolviert habe, waren auf jeden Fall ein gutes Training um etwas sicherer bei dieser Art des Bergsteigens zu werden und haben einiges an Erfahrung gebracht für zukünftige Touren.

Ich bin mir sicher, dass ich zu nächstbester Gelegenheit auch wieder mal ein oder zwei Wochen am Gardasee verbringen werde, denn es gibt doch noch einige Touren, die mich reizen z.B. der Che Guevara-Klettersteig zum Monte Casale oder der anspruchsvolle Klettersteig am Monte Albano hoch über den Dächern von Mori. Auch zum Biken gibt es noch einige nette Touren, die ich mir noch vornehmen könnte, so dass sicher keine Langeweile aufkommen würde. Und per Auto ist es auch kein Problem mal einen Tagesausflug in Richtung Pasubio zu machen und dort eine nette Rundtour zu fahren, bei der man sich auch noch ein bißchen mit der Geschichte des ehemaligen Kriegsschauplatzes auseinandersetzen kann.


Blick über die Weinhänge zur Burgruine oberhalb von Arco