Die Idee zu einer Mehrtagestour mit dem Bike im Karwendelgebirge kam ursprünglich von Daniel. Karsten, der schon zweimal mit ihm zusammen auf Transalp-Tour war, sollte ebenfalls mit dabei sein. Als ich dann eines Tages von der Planung hörte, waren wir auch schon zu dritt und zuletzt kam auch noch Ralph, mein letztjähriger Transalp-Partner, dazu. Die Planung der Etappen verlief fast ausschließlich übers Internet und gestaltete sich ziemlich problemlos. Schwieriger war da schon die Suche nach einem gemeinsamen Termin, zu dem die Berghütten schon geöffnet haben und an dem wir alle Zeit haben. Schließlich fiel die Wahl auf das zweite Juni-Wochenende. Da Ralph und ich so oder so in unserem eigenen Auto anreisen mußten, beschlossen wir recht kurzfristig, bereits einen Tag früher als Daniel und Karsten aufzubrechen und den Freitag sowie den Samstag Vormittag noch zu einer schönen Bergsteige-Tour zu nutzen. Die Wetteraussichten für das Wochenende waren leider auch am Donnerstag Abend vor unser Abreise nicht sonderlich erfreulich, doch wir entschieden uns kollektiv dafür die Tour nun anzupacken und durchzuziehen. Die angekündigten Schauer würden sicher auch irgendwann vorbei sein ... Naja, und so nahm ein insgesamt sehr nasses, aber auf jeden Fall lustiges und erlebnisreiches Wochenende seinen Lauf! Am besten aber, Ihr schaut/lest selbst ...

1. Tag: Mittenwald - Gipfelstation Karwendelbahn - Westl. Karwendelspitze - Mittenwalder Höhenweg - Tiroler Hütte - Brunnensteinsteig - Brunnsteinhütte
Stats:

7:10 h (10.30 - 17.40) - +600/-1350 hm

Da ich es ja schon kaum anders gewohnt bin, ging es auch zu dieser Tour mitten in der Nacht los. Nach mit Mühe und Not 2 h Schlafen bzw. Dösen hieß es gegen 02.45 endlich Abfahrt gen Süden ... Die Fahrerei verlief recht problemlos, lediglich am Ende zeigte sich doch ein wenig die Müdigkeit. Doch mit einem zusätzlichen Zwischenstopp, bei dem auch gleich getankt wurde, kamen wir gegen 08.15 in Mittenwald an. Geparkt haben wir wieder auf dem Parkplatz, den ich schon von meiner Hüttentour bei Mittenwald letzten Herbst kannte: Kurz nach dem Ortsschild Mittenwald (von Krün auf der B2 kommend) rechts runter in den Ort und dann nach wenigen Metern scharf rechts rum in der Nähe der Unterführung. Zu dem Zeitpunkt regnete es bereits ganz ordentlich, doch das ließ sich leider nicht ändern ... Nach den letzten Rucksack-Packaktionen im Auto und Anziehen der Regenklamotten schlappten wir also noch recht guter Dinge zur Talstation der Karwendel-Bergbahn. Mit der Gondel um 10.00 waren wir dann in wenigen Minuten oben, wobei wir uns dort mitten in einem dichten Gemisch aus Wolken und Nebel wiederfanden. Erstaunlicherweise waren wir die einzigen, die an diesem Tag daran dachten, den Gratweg in Angriff zu nehmen :-)

Bei Temperaturen um 3°C und einem eiskalten Wind war es schon direkt nach Verlassen der Bergstation auf 2244 m klar, dass es ein frostiges Unterfangen werden würde, heute über den Mittenwalder Höhenweg zu kraxeln, aber wir ließen uns nicht davon abbringen. Das Wetter war zumindest stabil (wenn auch schlecht ...) und Gewitterwarnungen gab es für den Tag nicht, so dass bei entsprechend vorsichtiger Wanderung keine größere Gefahr für uns bestehen würde ... Kaum, dass wir ein paar Meter gelaufen waren, kam der erste kleine Schreck für mich: Der zwischenzeitlich fast sturmböenartige Wind hatte mir meine Baseball-Cap vom Kopf gerissen und ein Stück weit über eine Holzabsperrung geweht. Schnell machte ich mich an den kurzen Abstieg, und ich hatte Glück, dass ich die Cap noch retten konnte. Bei der nächsten Böe wäre sie vermutlich unwiederbringlich in den Abgrund runtergefegt worden ... Nun ja, wir waren also etwas gewarnt bezüglich des heftigen Windes und marschierten nun also zunächst zur Westlichen Karwendelspitze. Wenn man schon mal in der Nähe ist, machen es die wenigen Extra-Höhenmeter auch nicht mehr aus ...

Als wir nach knapp 20 Minuten und der ersten kleinen drahtseilgesichterten Passage dann endlich am Gipfel waren, hatten wir beide schon eine sehr gesunde Gesichtsfarbe angenommen. Irgendwie war es gerade im Gesicht sehr unangenehm, wenn einem der Wind mit voller Kraft den Regen entgegen blies. Das gemeinsame, an sich unverzichtbare Gipfelfoto gestaltete sich bei den Bedingungen als nicht gerade einfach, doch letztlich schafften wir es, in dem wir Ralphs Kamera auf einem Felsen deponierten und mit dem Tragegurt zusätzlich am Felsen "einhakten" ... Sehr abenteuerlich, aber zumindest erfolgreich! Nach rutschigem Abstieg zurück in die Karwendelgrube stand uns nun also der Mittenwalder Höhenweg bevor. Da uns beiden im Gesicht richtig kalt geworden war in den wenigen Minuten, die wir unterwegs waren, entschieden wir uns doch dafür, die Kapuzen der Regenjacken auszupacken und wieder die Baseball-Caps aufzusetzen. Mit richtig gut zugeschnürter Kapuze konnten die Caps auch nicht davon geweht werden ... Dafür sahen wir eben etwas sonderbar aus, aber das störte keinen von uns, da ja sonst keiner dort oben rumturnte :-) Nach kurzem Stapfen durch den Schnee, etwas Felsenkraxeln und einer leichten, seilgesicherten Passage ging es die lange Leiter hinauf, die ich schon letzten Herbst bei schöner Aussicht erklommen hatte. Kurz darauf kam die Schlüsselstelle, bei der es über ein schmales Holzbrett, welches in der Wand hing, rüberging. Glitschig wie es nun mal bei dem Wetter war, hieß es hier besonders vorsichtig zu sein und ganz genau zu schauen, wohin man die Füße setzte ...

Nach ein bißchen auf und ab erreichten wir die Senke kurz vor der Materialhütte, an der man rechts runter über den Heinrich-Noe-Steig direkt zur Brunnsteinhütte absteigen konnte. Der Abstieg schien jedoch nicht gerade leicht zu sein bei dem Wetter, denn es lagen riesige Schneemengen im oberen Teil des Steigs. Naja, außerdem wollten wir ja auch nicht abkürzen - wir waren ja schließlich zum Wandern da ... Ein etwa 15-minütiger Zwischenstopp in der Materialhütte, den wir zum Essen und Trinken sowie zum Aufwärmen nutzten (soweit man davon sprechen kann bei einer winzigen, mit Gerümpel und Werkzeugen vollgepackten Bretterhütte ohne Tür ...), verschaffte uns neue Kräfte und neuen Elan. Wenig später ging es quer über ein am Steilhang hängendes Schneefeld/-brett. Hier galt es sicher zu gehen und ordentliche Tritte zu finden. Auch kurz darauf wurde es noch mal etwas kniffliger, da der eigentliche Weg inklusive der Seilsicherung einige Meter unter dem Schnee begraben lag ... So hieß es also etwas oberhalb Tritte in den Schnee zu hauen und über ein kurzes Stück durch den steilen Felshang zu kraxeln. Danach konnten wir dann erst mal wieder durchatmen, nachdem wir den Grat erfolgreich wieder abgestiegen waren. Bevor es über den vorletzten, langen Grat ging, hielten wir noch mal inne und beobachteten das rasante Wolkenspiel am Grat vor uns. An dieser Stelle hatten wir dann sogar mal für kurze Augenblicke freie Sicht ins Tal gen Mittenwald. Doch je länger wir dort standen, um so kälter wurde mir. Meine Füße waren ja schon seit dem Abstieg von der Westlichen Karwendelspitze naß und der Wind blies trotz langsamer Wetterberuhigung nach wie vor recht stark ... Weiter ging's!

Ich ging einige Schritte alleine vor, um noch mal den Grat zu knipsen, den wir gerade abgestiegen waren. Das war schon eine beeindruckende Atmosphäre! Ralph hatte schon bald auf mich aufgeschlossen und so zogen wir zusammen über den schmalen Grat weiter, der nun zu beiden Seiten richtig steil abfiel. Toll! Bis wir in der Senke unterhalb der Tiroler Hütte angekommen waren, mußte noch mal ein kleines Stück durch die Felsen gekraxelt werden, aber das war nach allem nun auch kein Problem mehr. Beim steilen Abstieg über den Brunnensteinsteig merkten wir, dass es inzwischen aufgehört hatte zu regnen, und auch der Wind hatte merklich nachgelassen. Ohne die einengende Kapuze auf dem Kopf stiefelten wir also knapp eine Stunde bergab und erreichten gegen 17.40 die Brunnsteinhütte. Ein schönes Gefühl nach so einem harten Tag in den Bergen! Wenn ich ehrlich bin, fand ich den Tag von der körperlichen Anstrengung her gar nicht mal sooo schlimm (bei den Temperaturen lief bei mir wenigstens nicht ganz so viel Schweiß wie sonst ...), es war viel mehr die Herausforderung bei dem Wetter überhaupt unterwegs zu sein und diesem zu trotzen.

In der Hütte, auf der ich auch letzten Herbst schon übernachtet hatte, waren außer uns noch vier andere Leute, wovon nur zwei bei uns im Lager schliefen. Das kam uns natürlich entgegen. Wir verstauten also unseren ganzen Kram im Lager, hingen soviel es ging zum Trocknen auf (zum Teil auch unten in der Stube am Kamin), machten uns kurz frisch (Duschen gab es, wie ich bereits wußte, leider nicht) und dann gab es endlich Abendessen. Wir hatten beide ordentlich Hunger, denn außer den obligatorischen Cornies und ein paar anderen Snacks unterwegs hatten wir nichts gegessen bis dato. Nach einem riesigen Teller Schinkennudeln für mich bzw. einer großen Portion Kaiserschmarrn für Ralph sah die Welt dann auch schon wieder anders aus. Und das im wahrsten Sinn des Wortes! Draußen war es inzwischen richtig schön geworden und so ließen wir es uns natürlich nicht nehmen raus zu gehen und die letzten Sonnenstrahlen "einzufangen".

Auch, wenn ich dabei nur mit Wollsocken an den Füßen über den nassen Schotter vor der Hütte laufen mußte - meine Schuhe waren immer noch komplett naß waren und ich hatte keine Hüttenschuhe dabei ... Das ganze Tal war von tiefhängenden Wolken bzw. Nebel bedeckt, wobei die Sonne die Bergspitzen darüber anstrahlte und damit eine wunderschöne Abendstimmung zauberte. Dieser Anblick entschädigte für fast alles an diesem Tag! Ich saß noch recht lange draußen vor der Hütte und genoß die tolle Atmosphäre, schrieb ein paar SMS und telefonierte kurz, bis ich dann auch wieder rein ging. Da die Anreise für uns beide mit einem gehörigen Schlafdefizit verbunden war, lagen wir bereits gegen 21.00 auf unseren Matratzen und schlummerten bis zum nächsten Morgen gegen 07.00 durch.

Ralph und ich auf der Westlichen Karwendelspitze
Ralph auf der Westlichen Karwendelspitze Ralph beim Leiterklettern

Ralph beim Balanceakt
Schneepassage auf dem Mittenwalder Höhenweg Das Wetter bessert sich ...

Ich auf dem Mittenwalder Höhenweg
Tolles Wolkenspiel am Mittenwalder Höhenweg
Ralph in einer engen Felspassage

Abendstimmung an der Brunnsteinhütte


2. Tag:
Zu Fuß: Brunnsteinhütte - Leitersteig - Mittenwald
Per Bike: Mittenwald - Scharnitz - nähe Scharnitzer Alm - Karwendelsteg - E4 - Karwendelhaus
Stats: Zu Fuß: 2:10 h (09.25 - 11.35) - +130/-700 hm
Per Bike: 30,65 km - 11,7 km/h AVS - 2:37 h (14.05 - 17.10) - 54,0 km/h MAX - +930/-120 hm
Die Nacht war richtig wohltuend gewesen, denn ich habe wie ein Stein geschlummert. So sollte es sein! Einigermaßen fit saßen wir dann gegen 07.30 beim Frühstück und ließen es uns schmecken. Bis wir schließlich all unsere Ausrüstung wieder verstaut hatten und abmarschbereit waren, verging dann zwar doch noch eine geraume Zeit, aber wir hatten ja auch keine allzu große Eile. Wie lange der Abstieg nach Mittenwald genau dauern würde, wußten wir zwar nicht, doch bis zum Mittag, wenn Daniel und Karsten von Bingen her eintrudeln würden, sollte das kein Problem darstellen. Nachdem wir uns beim sehr netten Hüttenwirt verabschiedet hatten und auch noch dem Pfau vor dem Haus "Auf Wiedersehen" gesagt hatten, ging es los in Richtung Leitersteig. Auf der Karte war auch noch ein Alternativweg eingezeichnet, aber allein schon der Name "Leitersteig" ließ uns eigentlich kaum eine andere Wahl als diesen Weg zu testen :-) Kurz bevor wir dann an die Leitern kamen, gab es noch die Möglichkeit dem einfacheren Weg weiter nach unten zu folgen, aber das wollten wir ja nun nicht ... Folglich kraxelten wir auch bald schon die erste Leiter runter. Nach knapp 20 hm ging's dann unten durchs Bachbett und auf der anderen Seite wieder eine ähnliche Leiter rauf. Tja, und das war auch schon alles ... Ehrlich gesagt hatten wir uns doch etwas mehr "Action" von diesem Steig versprochen, aber egal, zumindest führte der Weg von da an zielstrebig nach Mittenwald und war gut zu gehen: immer schön am Hang entlang durch den Wald und später mit netter Aussicht nach links unten ins Tal weiter bergab.

Gegen 11.30 waren wir dann wieder unten am Auto und schon ging es los mit Sachen packen fürs Biken. Eifrig wurde der ganze Rucksack "umgegraben" und neu gepackt, die Bikes wurden fahrtüchtig gemacht und etwas Zeit zur Erfrischung mit ordentlichem Wasser, das wir im Auto deponiert hatten, blieb auch noch. Während wir noch bei den letzten Vorbereitungen waren, trudelten auch schon Daniel und Karsten ein, die uns dann gleich nacheiferten und ebenso anfingen ihr Equipment auszuladen und sich entsprechend startklar zu machen. Schließlich waren wir alle fertig, und es konnte los gehen zur Karwendel-Rundtour. Guter Dinge rollten wir runter in den Ort, wo erst mal Picknick angesagt war: Am Supermarkt wurden noch ein paar Kleinigkeiten gekauft und außerdem fielen wir in einen Schnellimbiß ein. Solche "Delikatessen" gibt's ja schließlich auf Berghütten nicht :-)

Über einen schönen Radweg ging es abseits der Straße in Richtung Scharnitz, doch leider war inzwischen das Wetter gekippt: es lag Regen in der Luft und ringsherum war es bereits weitestgehend grau. Mist ... Was mich jedoch mehr störte als die ersten paar Tropfen, die wenig später vom Himmel fielen, war die Tatsache, dass mein Tacho mit Höhenmesser anfing zu spinnen. Die Datenübertragung per Funkhalterung klappte einfach nicht zuverlässig, so dass zunächst die Kilometer nicht mehr gezählt wurden und später dann auch die Höhenmessung total falsche Werte lieferte. Anscheinend hatte die Qualitätsabteilung bei Ciclo diese Geräte nie bei feuchtem Wetter getestet ... Im Verlauf der Tour sollte später schließlich auch noch Daniels Gerät ähnliche Symptome aufweisen, so dass wir zwischenzeitlich ganz ohne Höhenmessung auskommen mußten. Naja, so fluchte ich anfangs noch laut vor mich hin, ab Scharnitz dann etwas leiser und im weiteren Verlauf der Tour hatte ich mich mit dem Schicksal abgefunden, dass im Anschluß an die Tour wohl ein Garantiefall bei Ciclo eingehen würde und ich erst mal einige Wochen ohne dieses Gerät auskommen müßte. Dennoch war ich ziemlich enttäuscht, dass ein so teures Gerät solche Schwächen in der Praxis aufwies ...

Am Scharnitzpaß angekommen ging's dann links ab in Richtung Karwendeltal rein. Irgendwie haben wir es dann aber geschafft den falschen Weg zu erwischen, so dass wir ungewollt den Radweg ins Hinterautal fuhren anstatt den Weg ins Karwendeltal. Unseren Irrtum merkten wir dann in der Nähe der Scharnitzer Alm, als die Pleisenhütte ausgeschildert war. Da wollten wir ja nun ganz und gar nicht hin ... Ein Blick auf die Karte offenbarte uns schließlich, dass unser Navigationsfehler zum Glück nicht allzu dramatisch war, denn über den Karwendelsteg (Weg 2b) war es möglich auf die richtige Route (Weg E4) zu stoßen, die uns dann direkt Richtung Karwendelhaus bringen würde. Gesagt, getan. So fuhren wir also, so weit es der Weg zuließ, bis zum Karwendelsteg, der dann zur ersten Fotopause und zum Verschnaufen genutzt wurde. Landschaftlich war es auf jeden Fall richtig klasse, denn der tief unter uns rauschende Fluß bot eine herrliche Aussicht zusammen mit den Bergmassiven im Hintergrund. So war der unnötige Umweg schnell vergessen, und nach dieser kurzen Pause konnte es auch wenig später schon frohen Mutes weiter gehen. Zwar schauerte es ab und zu noch ein bißchen, aber das sollte uns nicht die Laune verderben.

Der weitere Weg Richtung Karwendelhaus war weitestgehend unspektakulär, vermutlich auch deshalb, weil aufgrund des Wetters nicht allzu viel von den Bergen um uns herum zu sehen war. Die Schotterpiste schlängelte sich immer weiter den Berg rauf, und ein Ende war vorerst nicht in Sicht. Erneut wünschte ich mir einen funktionierenden Höhenmesser, aber es war ja nicht zu ändern ... Nach einem kurzen Abfahrtsstück ging es bald auch schon wieder den Berg weiter hinauf. Jeder von uns fuhr bei dieser Auffahrt sein Tempo, so dass wir uns meist ein wenig verstreuten, aber das war kein Problem. Als dann endlich das Karwendelhaus weit oben am Hang auftauchte, entschied sich Daniel an der Spitze zu einer kleinen Pause, so dass wir bald alle am Wegesrand standen, Corny futterten, tranken und uns fragten, wie lange wir wohl noch den Berg rauf brauchen würden. Langsam wurde es auch kühler, so dass wir nach dieser Rast erst mal wieder zusehen mußten, dass die Muskeln warm wurden. Die Piste wurde zur Hütte hin immer steiler, so dass sich unsere Gruppe erneut in die Länge zog. Kurz vor Erreichen der Abzweigung in Richtung Falkenhütte, zu der wir ja eigentlich noch wollten, fing es nach anfänglichem Tröpfeln immer stärker an zu regnen. Daniel und Karsten ganz vorne entschieden folglich zum Karwendelhaus abzubiegen und dort dann erst mal weiterzusehen, ob die Weiterfahrt zur Falkenhütte noch Sinn machen würde oder nicht. Da ich zumindest noch in Blickkontakt mit ihnen stand, schlug ich dann an der Abzweigung auch den Weg zum Karwendelhaus ein.

Schließlich waren Daniel, Karsten und ich am Karwendelhaus versammelt und stellten uns zunächst unter um nicht ganz naß zu werden. Von Ralph war jedoch nichts zu sehen, auch nach gut 5 Minuten Warten noch nicht. Schließlich ging einer von uns los, um Ralph an der Abzweigung den Weg zu weisen. Nicht, dass er den Weg zur Falkenhütte einschlagen würde und wir am Karwendelhaus auf ihn warten würden ... Ein paar Minuten später war Ralph dann auch in Sichtweite, als er die letzten Kehren hochkurbelte. Wie er erzählte hatte er während des ganzen Anstiegs nie richtig seinen Trittrhythmus gefunden und so öfter mal eine kleine Verschnaufpause machen müssen. Außerdem hatte er unbestritten auch den schwersten Rucksack von uns allen dabei, was ein zusätzliches Handicap darstellte. Naja, kein Problem, denn jetzt waren wir ja alle wieder zusammen. Aufgrund des immer noch recht heftigen Niederschlags entschieden wir uns nach kurzer Beratung die Etappe am Karwendelhaus zu beenden und am kommenden Tag eine etwas andere Route zu fahren. Die Bikes stellten wir draußen an der Wand - leider nur teilweise durch den Dachgiebel vor Regen geschützt - ab und dann ging's auch schon rein in die warme Stube. Auch ohne Vorreservierung war es kein Problem für uns alle einen Schlafplatz im Massenlager zu bekommen.

So bezogen wir also unser Lager und legten uns erst mal so gut es ging trocken. Die Ausrüstung wurde großzügig über die noch freien Matratzen um uns herum verteilt und dann ging es zum Waschen. Während die anderen sich schon säuberten, rief ich vom Hüttentelefon noch auf der Falkenhütte an und sagte unsere Reservierung ab. Der Hüttenwirt dort hatte auch Verständnis dafür, denn draußen war inzwischen ein mittelgroßes Unwetter im Gange. Kein ideales Wetter zum Biken im Gebirge ... Beim anschließenden Besuch der Toilette fand ich zufällig sogar eine Dusche, die gegen teures Geld auch warmes Wasser gespendet hätte. Mir war das aber egal. Ich zog mich aus und hüpfte schlotternd unter das eiskalte Wasser, um zunächst den gröbsten Dreck abzuspülen. Brrr! Nachdem ich mich dann mit Shampoo eingeschäumt hatte, mußte ich zwangsläufig noch mal unter das eisige Wasser ... Ich glaube, mit so wenig Wasser hatte ich noch nie in meinem Leben geduscht :-) Endergebnis der Aktion war zumindest, dass ich wieder sauber war und mich relativ frisch fühlte. Ein gutes Gefühl! Und nach einigen Minuten hörte ich auch tatsächlich auf zu Schlottern ...

Kurz vorm Essen nutzten wir noch eine kleine Regenpause, die uns unverhofft eine nette Panoramasicht vorm Haus bei fast schon unnatürlich blau schimmernden Wolken in der Abenddämmerung bescherte. Schließlich zog es uns dann aber doch wieder rein ins Warme. Der Abend wurde dann ganz gemütlich in der gut geheizten Wirtsstube verbracht. Wir futterten alle was Ordentliches und ließen uns auch das eine oder andere Weizen schmecken. Gleichzeitig machten wir uns Gedanken über die kommende Etappe, da die eigentlich angedachte Routenplanung nun nicht mehr ganz so zu realisieren war. An Alternativen mangelte es aber laut Karte nicht, so dass eigentlich die einzige Unbekannte in der ganzen Gleichung das Wetter blieb. Sonderlich vielversprechend waren die Auskünfte der Wirtsleute nicht, was die Prognosen für die kommenden Tage angingen, aber wir konnten's ja nicht ändern ... Wir hatten zumindest einen netten Abend im Trockenen und waren soweit noch ganz optimistisch für die kommenden beiden Tourentage. Rechtzeitig zur Hüttenruhe zogen wir uns dann in unser Lager zurück und erholten uns, um einigermaßen fit für den Rest der Tour zu sein.

Ein Riesen-Pfau und ich
Ich auf dem Leitersteig
Ausblick vom Karwendelsteg

Letzte Rast vor dem Karwendelhaus   Faszinierende Wolkenformation am Karwendelhaus   Unser Matrazenlager im Karwendelhaus


3. Tag: Karwendelhaus - Kleiner Ahornboden - H. v. Barth-Denkmal - Johannestal - Hagelhütte - Plumsalm - Plumssattel - Gerntal - nähe Pertisau - Gramaialm - E4 - Lamsenjochhütte
Stats: 48,68 km - 9,4 km/h AVS - 5:09 h (09.20 - 17.40) - 58,4 km/h MAX - +1800/-1600 hm

So richtig erholsam war die Nacht nicht gewesen, aber ungeachtet dieser Tatsache ging's gegen 07.30 aus den Federn. Schon beim Frühstück offenbarte uns ein Blick aus dem Fenster, dass das Wetter leider nicht viel besser geworden war. Es nieselte vor sich hin, und die Berge waren fast alle in Wolken gehüllt. Dass die meisten Wege noch vom Unwetter am Vorabend gezeichnet sein würden, war uns auch allen klar, aber wir hatten ja nun keine große Wahl ... Die angedachte Route für diesen Tag ließ nun die Falkenhütte aus und sollte uns statt dessen über den Kleinen Ahornboden und weiter durch das Johannestal und das Hinterrißtal zum Plumssattel bringen. Weiter hatten wir uns überlegt über Pertisau in einem kleinen Bogen nach Stans zu gelangen und dann von Osten kommend die Auffahrt zur Lamsenjochhütte zu machen, wo unser Nachtquartier sein sollte. Soweit der Plan ...

Schließlich waren wir gegen 09.00 vor der Hütte versammelt und bereiteten uns zur Abfahrt vor: Wir checkten noch die Bikes und packten uns alle ordentlich ein, um nicht ganz naß zu werden und um der Kälte zu trotzen, denn sonderlich warm war es nicht. So stellte ich also meinen Rucksack auf die Mauer und wollte mich dann auch noch mal kurz meinem Bike widmen um die Bremsen zu prüfen. Noch im Umdrehen sah ich jedoch - oh Schreck - aus dem Augenwinkel wie mein Rucksack von der Mauer in die Tiefe stürzte! Neeeeeeiiin! Wieso mußte ich das Teil auch auf die Mauer stellen statt es auf den Boden zu stellen ... Keine Ahnung. Tatsache war nun zumindest, dass ich noch von der Terrasse sehen konnte, wie mein Rucksack etliche Meter weiter unten auf das Geröllfeld aufschlug und weiter gen Tal polterte, bis der Schwung nach und nach verebbte und er endlich liegen blieb. Aufgrund der leuchtend-gelben Regenhülle war die "Reise" meines Rucksacks gut nachvollziehbar gewesen von oben ...

Nun ja, tatenlos rumzustehen wäre nun sicher die falsche Entscheidung gewesen, denn von alleine würde mein Rucksack sicher nicht wieder zu mir herauf kommen ... Also blieb mir nichts anderes übrig als eine "Bergungsaktion" für meinen Rucksack zu starten. Zu allem Überfluß waren wir auch nicht die einzigen, die auf den Beinen waren, so dass ich begleitet von den zum Teil irritierten, zum Teil auch schmunzelnden Blicken der Umstehenden nach einer Abstiegsmöglichkeit über das Geröllfeld suchte. Einen markierten Weg gab es dort runter nicht, denn es war eben einfach ein steiles Geröllfeld, aber irgendwie würde das schon gehen. Augen zu und durch. Dass es aufgrund der heftigen Regenfälle zuvor ziemlich rutschig geworden war, davon konnte ich mich schon auf den ersten Abstiegsmetern überzeugen, als ich mit meinen Turnschuhen auf den schmierigen Felsbrocken langsam aber sicher meinem Rucksack nachkletterte. Von der spannenden Frage begleitet, ob der Rucksack überhaupt noch zu gebrauchen und ob meine Ausrüstung noch in Ordnung sein würde, kämpfte ich mich also behutsam weiter bergab. Sicherlich gab ich ein ziemlich komisch anmutendes Bild ab, als ich mehr schlecht als recht über das Geröllfeld in Richtung meines Rucksacks kraxelte. Tja, wer den Schaden hat ...

Schließlich war ich an meinem Rucksack angekommen und konnte das ganze Ausmaß des Sturzes begutachten: Bei einem besonders harten Aufschlag war die Regenhülle an einer Stelle beschädigt worden, der Reißverschluß war aufgerissen und ein Apfel war hinausgeschleudert worden. Dieser lag nun total zerfetzt ein paar Meter weiter im Geröllfeld ... Außerdem hatte es eine meiner PET-Flaschen, die ich seitlich am Rucksack hatte, erwischt: Der Deckel war beim Aufprall auf die Felsen gesplittert, so dass die Flasche ausgelaufen war (mein schönes Mineralwasser ...) und mir somit nur noch eine Flasche zur Verfügung stand. Glück im Unglück hatte ich, was die restliche Ausrüstung anging. Meine Kompaktkamera hatte es zwar auch, anscheinend aber nur mit wenig Schwung, aus dem Rucksack aufs Geröllfeld geschleudert, jedoch war lediglich der Einrast-Mechanismus für den Batteriefach-Deckel defekt geworden, was aber auf den ersten Blick mit etwas Klebeband repariert werden könnte. Alle anderen Ausrüstungsgegenstände waren noch im Rucksack und scheinbar unversehrt. Wie sich zeigte, war der Reißverschluß auch noch funktionsfähig, so dass ich den Rucksack zu machte und mit ihm triumphierend wieder den Aufstieg übers Geröllfeld anging. Oben durfte ich dann den anderen noch schildern, was nun Stand der Dinge war, denn sie warteten schon gespannt auf meinen Bericht. Nach und nach kehrte bei mir auch wieder die gute Laune ein. Ich konnte schon wieder über mein Mißgeschick lachen, da ja glücklicherweise nicht viel passiert war.

Nach diesem unverhofften Zwischenfall ging es dann halt etwas später auf die Etappe. Die Abfahrt zum Kleinen Ahornboden machte richtig Spaß, selbst, wenn die Bremsen ununterbrochen schmirgelnde Geräusche von sich gaben. Die äußeren Bedingungen waren einfach nicht sonderlich gut für lange Downhills, bei denen man fast ununterbrochen auf der Bremse stehen muß ... Über ein kurzes Altschneefeld und eine etwas morastige Wiese erreichten wir schon bald den Kleinen Ahornboden, wo die erste kleine Rast anstand. Leider tröpfelte es nach wie vor, so dass wir uns nicht allzu lange aufhielten. Die Weiterfahrt durch das Johannestal war landschaftlich sehr beeindruckend, denn die tosenden Wassermassen, die tief unten durch die Schlucht schossen, waren zweifelsfrei ein Highlight in dieser Gegend. Besonders imposant, wenn man oben direkt am Abgrund steht ... Über eine schöne Schotterpiste, auf der es sich wunderbar entspannt dahin rollen ließ, mündete unser kilometerlanger Downhill, der nur immer mal wieder von ein paar kurzen Stopps zum Aussicht genießen unterbrochen wurde, schließlich im Hinterrißtal.

Bei der langen Abfahrt war uns allen ziemlich kalt geworden. So beschlossen wir uns bei einer Art Heuschober am Wegesrand unterzustellen und eine Kleinigkeit zu futtern und zu trinken. Unter unseren Regensachen war so gut wie alles naß geworden durch Schwitzen und Kondenswasser, so dass es eigentlich kaum möglich war sich aufzuwärmen. Und ohne Sonne standen die Chancen gegen Null, dass unsere Klamotten auf die Schnelle trocken werden würden ... Dennoch zog ich meine Regenjacke erst mal aus, damit alles etwas "abdampfen" konnte. Bibbernd saßen wir auf einem Haufen Bretter unter dem Vordach der kleinen Hütte und mümmelten Corny, Kekse, Landjäger und was sich sonst noch in unseren Rucksäcken verbarg. Während wir dort hockten, überlegten wir schon, ob die angedachte große Runde bei diesem Wetter überhaupt machbar sein würde für uns. Der lange Weg über Pertisau und Stans und von dort zur Lamsenjochhütte würde sicherlich einige Zeit in Anspruch nehmen und bei der Kälte wären sicher zahlreiche Extra-Stopps nötig. Noch etwas zweifelnd packten wir schließlich unsere Sachen wieder zusammen, ich schlüpfte wieder in meine eiskalte, feuchte Regenjacke und wir machten uns im Regen weiter Richtung Plumssattel. Die Entscheidung, ob wir den Weg über Stans nehmen würden oder ggf. den kurzen Weg über die Gramaialm zur Lamsenjochhütte hatten wir zunächst mal vertagt bis nach dem Plumssattel.

Über die breite Asphaltstraße Richtung Großer Ahornboden strampelten wir also nun langsam weiter durch das auch bei Regen noch recht idyllische Tal und versuchten die Muskeln wieder auf die richtige Betriebstemperatur zu bekommen. Den bald abzweigenden Weg 233 ignorierend fuhren wir weiter auf der Straße und nahmen dann den nächsten beschilderten Abzweig nach links Richtung Plumssattel. Die Schotterauffahrt war gut zu meistern und ganz langsam wurde es auch wieder etwas wärmer und trockener. So oder so wollte ich mir eine spaßige Bachdurchquerung jedoch nicht entgehen lassen, auch, wenn danach wieder etwas mehr Wasser in meinen Schuhen stehen würde. Naja, egal :-)

Die weitere Auffahrt verlief relativ gemütlich, da die Piste nie zu steil war und ich auch ganz gut meinen Trittrhythmus gefunden hatte. Kurz vorm Plumssattel hielt ich dann noch mal kurz an, um einen Blick zurück zu werfen und um die Landschaft so gut es das Wetter zuließ zu genießen. Die letzten Meter zum Übergang waren dann auch kein Problem mehr. Geschafft! Oben warteten die anderen schon auf mich, da ich bei meinem Stopp zuvor ein wenig getrödelt hatte. Aufgrund des kalten Windes, der uns nun entgegenpfiff, beschlossen wir zügig die Abfahrt anzugehen, bevor wir ganz auskühlen würden. Während die anderen schon los düsten, schaute ich mich noch ein bißchen um und gönnte mir zumindest noch ein Corny, bevor ich dann mit "Kette rechts" dem Rest nachjagte.

Die folgende Abfahrt vom Plumssattel war richtig klasse. Erst ging es gemächlich, später dann richtig steil auf grobem Schotter bergab - ein echter Test für Bremsen und Felgen. Der Weg schlängelte sich dabei Serpentine um Serpentine den Hang runter und ließ dabei nie Langeweile aufkommen. Auch wenn es nach wie vor naß war, trübte das bei mir nicht die Freude an dieser Abfahrt. Schließlich mündeten wir an der Gernalm, an der zunächst mal kurz durchatmen angesagt war, denn der Downhill hatte doch ein wenig Kraft und Kondition gefordert. Nicht zuletzt in den Fingern und Händen, die die meiste Zeit damit beschäftigt waren, das Tempo von "Roß und Reiter" bei der Abschüssigkeit des Weges im Zaum zu halten ...

Die entspannende Weiterfahrt Richtung Pertisau auf der Straße ließ uns dann ausreichend Möglichkeit zur Erholung, denn man konnte es einfach rollen lassen. Um das Spritzwasser von der Straße nicht direkt ins Gesicht zu bekommen, hatte ich wieder meine Sonnenbrille aufgesetzt, und erneut leistete sie mir in dieser Hinsicht treue Dienste. Bald schon erreichten wir den Abzweig zur Gramaialm, an dem wir anhielten und die weitere Route diskutierten. Nach einigem Hin und Her und dem Verwerfen der Option, dass wir uns aufteilen, stand fest, dass wir alle zusammen den direkten Weg zur Gramaialm einschlagen würden und nicht den Weg über Stans und die Stallenalm zur Lamsenjochhütte. Ich fand's ehrlich gesagt etwas schade, denn die von uns angestrebte Variante wäre vermutlich mit guten 600 hm bergauf schieben verbunden, während die Piste bei der längeren Variante auf der Karte wesentlich besser aussah in Bezug auf Fahrbarkeit und Wegbeschaffenheit. Aber zeitlich bedingt und aufgrund des Wetters erschien der Mehrheit von uns die Kurz-Variante sinnvoller. Auch wenn sich eigentlich keiner auf die Schiebepassage freute ...

Nun ja, so absolvierten wir also die Auffahrt zur Gramaialm über die breite Straße ins Tal hinein, wobei sich zwischenzeitlich tatsächlich mal kurz die Sonne zeigte und es ermöglichte auch nur im Pulli zu fahren oder sogar allein im Trikot. An der Alm angekommen gab's dann erst mal einen kleinen "Kulturschock", denn es wimmelte nur so von Touristen. Kein Wunder, wenn es auch Zubringerbusse gibt, die einen nur wenige Meter vom Restaurant und der Terrasse absetzen ... Zu allem Überfluß wurden wir auch noch mit für meine Ohren ziemlich grauslicher Volksmusik beschallt, aber da mußte ich dann halt durch ... Wir ketteten die Bikes irgendwo am Zaun an und ließen uns dann an einem noch freien Tisch mit Sonnenschirm nieder. Wie sich bald zeigen sollte, erfüllte der Sonnenschirm jedoch bald andere Funktionen, denn er schützte vor dem wieder beginnenden Nieselregen. Wir gönnten uns alle etwas zu Essen und zu trinken, der eine mehr, der andere weniger und verbrachten eine geraume Zeit auf der Terrasse, in der Hoffnung, dass es vom Wetter her vielleicht auch wieder besser werden würde für unseren Aufstieg zur Lamsenjochhütte. Vergebens. Es wollte nicht mehr schön werden, so dass wir schließlich bei merklich kühleren Temperaturen und leichten Geniesel aufbrachen um den E4 per Bike zu bezwingen ...

Wie hoffnungslos dieses Unterfangen sein würde, zeigte sich dann auch schon nach wenigen hundert Metern, die man zu Beginn noch einigermaßen gut fahren konnte. Dann war auch schon Schluß mit lustig und wir durften unsere Bikes schieben. Beim Kartenstudium hatten wir schon vorher vermutet, dass der Weg so gut wie gar nicht fahrbar sein würde aufgrund der Steigung und der Wegbeschaffenheit, aber innerlich hatte wohl jeder von uns die Hoffnung, dass es nicht so schlimm werden würde und wir zügig zur Lamsenjochhütte kommen würden. Diesbezüglich wurden wir jedoch ziemlich enttäuscht, denn der E4 zeigte uns schon bald seine Zähne: Auf einem schmalen Bergpfad, der immer steiler wurde, keuchten wir langsam den Berg hinauf. Ein Ende der Schiebepassage war leider nicht abzusehen, denn nach und nach waren Nebelschwaden um uns aufgezogen, die uns die Sicht raubten und uns verstärkt frieren ließen ... So kämpfte jeder für sich mit seinem inneren Schweinehund und motivierte sich auf seine eigene Art und Weise, während man weiter den Berg raufkraxelte.

Schließlich galt es ab geschätzten 1750 m ein paar kleine Schneefelder zu queren. Eine willkommene Abwechslung zum tristen Marsch zuvor, wie ich fand. Kurz darauf war dann Endspurt angesagt, denn die Position der Hütte ließ sich endlich erahnen. Über den noch steiler werdenden steinigen Pfad hievten wir uns und unsere Bikes Höhenmeter um Höhenmeter weiter den Berg hinauf, was stellenweise in einen ziemlichen Kraftakt ausartete. Bei knappen 3°C erreichten wir schließlich ziemlich geschafft und sicherlich auch leicht unterkühlt die Lamsenjochhütte. Wir waren am Ziel! Es war auch erst kurz nach 18.00, so dass es kein Problem mit dem Essen darstellen sollte. Die Bikes ließen wir draußen an der Hauswand stehen, jedoch leider ohne dass sie sonderlich gut vor dem nach wie vor anhaltenden Regen geschützt waren. In dem Augenblick war uns das aber erst mal egal, denn wir wollten jetzt endlich ins Warme. Um etwas Bikepflege am kommenden Morgen würde man eh nicht herum kommen ...

Obwohl wir mit unseren tropfenden und verdreckten Klamotten sicherlich nicht das beste Bild abgegeben haben, wurden wir dennoch freundlich aufgenommen und uns wurden ein paar der letzten freien Schlafplätze im Lager zugewiesen. Bevor wir unseren Heißhunger stillen gehen konnten und die beim Aufstieg verlorene Energie wieder reinholen konnten, hieß es zunächst unsere Ausrüstung zu verstauen, so weit wie möglich und nötig zu reinigen und zu trocknen und nicht zuletzt auch uns selbst entsprechend "essensfein" zu machen. Zum Glück gab es auch einen Trockenraum im Keller, der, obwohl er schon fast komplett voll war, auch noch mit unserer Ausrüstung vollgestopft wurde.

Beim Waschen wurde mir leider immer noch nicht warm, aber zumindest war ich danach erst mal in trockenen Klamotten und hatte die Hoffnung zumindest beim Abendessen langsam wieder aufzutauen ... In der Stube fanden wir einen gemütlichen Tisch direkt am Kamin, was uns sehr entgegenkam. Während wir noch auf unser Essen warteten, gönnten wir uns schon mal die ersten Getränke. Eine richtige Wohltat nach so einem Tag! Wir ließen noch mal den gesamten Tag Revue passieren, und so nahm ein sehr netter Hüttenabend seinen Lauf. Nachdem wir alle gut genährt waren und auch ein paar Weizen und Radler über die Theke gegangen waren, zogen wir uns kurz vor der Hüttenruhe schließlich ins Lager zurück. Dieses war zwar alles andere als geräumig, so dass man sehr dicht beisammen lag und sich kaum umdrehen konnte, ohne die anderen zu stören, aber das war mir nun auch egal. Ich fiel nur noch auf meine Matratze und wenig später war ich schon im Land der Träume. Ich glaube, ich habe von einer Abfahrt am kommenden Morgen bei Sonnenschein und Fernsicht geträumt :-)


Bergung meines Rucksacks über ein steiles Geröllfeld Wir vier am Kleinen Ahornboden
Schlucht im Johannestal

Karsten und ich im Johannestal   Feuchte Auffahrt entlang des Rißbachs   Bachquerung bei der Auffahrt zum Plumssattel

Kurz vorm Plumssattel Plumssattel-Überquerung
Vedammt steiler Downhill vom Plumssattel

Wanderweg E4 zur Lamsenjochhütte
Harte Schiebepassage zur Lamsenjochhütte Lustiger Hüttenabend auf der Lamsenjochhütte


4. Tag: Lamsenjochhütte - Westl. Lamsenjoch - Binsalm - Engalm - Großer Ahornboden - Hagelhütte - Hinterriß - Fereinalm - Ochsenalm - Mittenwald
Stats: 45,61 km - 12,9 km/h AVS - 3:31 h (08.10 - 14.10) - 57,3 km/h MAX - +870/-1880 hm
Nur bedingt erholt ging es am nächsten Morgen zeitig zum Frühstück. Ein hoffnungsvoller Blick nach draußen offenbarte jedoch, dass das Wetter leider nicht besser geworden war ... Es nieselte und überall hingen Wolken. Kein ideales Wetter für die lange Abfahrt, die vor uns lag, aber nach allem, was wir schon geschafft hatten, würden wir das schon hinbekommen! Einigermaßen genährt vom Frühstück packten wir dann unsere Sachen zusammen und stopften die teilweise immer noch nassen Sachen in den Rucksack bzw. zogen sie uns an, wenn es keine trockenen Alternativen mehr gab. Gegen 08.00 standen wir dann vor der Hütte, wo uns ein kalter Wind empfing. Ein Blick auf das Thermometer zeigte sagenhafte 1 °C an. Brrr! Lange Handschuhe hatte keiner von uns dabei, also konnten wir uns jetzt schon darauf "freuen", bei der Abfahrt gehörig kalte Finger zu bekommen ... Dennoch war die Stimmung nach wie vor gut, wir versuchten, einfach das Beste daraus zu machen. So versammelten wir uns zunächst mal alle vor der Hütte zu einem Gruppenfoto im Schnee, bevor wir uns an den Fußmarsch Richtung Westliches Lamsenjoch machten.

An fahren war erst mal nicht zu denken, denn der Weg war oft noch voller Schnee. Vermutlich hätte er aber auch ohne die weiße Pracht nur wenig getaugt zum Biken. Tja, so marschierten wir also mit geringer Sichtweite den Bergpfad entlang und versuchten langsam warm zu werden durch die Bewegung. Wieder einmal hatte ich jedoch das "Vergnügen" von nassen Schuhen, denn die über Nacht nur teilweise getrockneten Schuhe wurden durch die Wanderung im Schnee nicht gerade trockener ... Naja, den anderen ging's vermutlich auch nicht viel besser und ändern konnten wir das Wetter eh nicht. Nach einigen Minuten des Wanderns wurde das Gelände schließlich besser und ließ es zu sich auch fahrend gen Tal zu bewegen. Anfangs ziemlich ungelenkig und immer noch frierend, wurde es nach und nach etwas besser, je tiefer wir kamen. Die Piste war jedoch alles andere als trocken, denn es regnete immer noch vor sich hin, so dass ich mir schon ernsthafte Sorgen um meine Bremsbeläge machte. Die Bremshebel ließen sich nun beinahe bis an den Griff ziehen und dass, obwohl ich die Bremsen während der Tour schon einmal nachgestellt hatte ... Welch extremer Materialverschleiß!

Fast ständig auf der Bremse stehend ging es also weiter Richtung Binsalm. Ich denke, bei trockenem Wetter hätte man es auf der Schotterpiste richtig gut rollen lassen können, aber bei unserer Witterung fuhren wir alle relativ langsam, um kein unnötiges Risiko einzugehen. Nach kurzem Zwischenstopp, um meine Felgen und Bremsen noch mal ein wenig zu reinigen (auch, wenn es nur mit einem Taschentuch war ...), rollte ich dann doch etwas schneller den anderen nach, da ich sie auch nicht zu sehr warten lassen wollte. Kurz vor der Binsalm, als ich die anderen weiter unten schon wieder sah, beschloß ich noch mal ein bißchen Abwechslung in die Abfahrt zu bringen und entschied mich deshalb für einen alternativen Wiesen-Trail. Das Wasser spritzte nur so hoch, denn die Wiese hatte schon langsam Sumpf-Charakter bekommen, aber es war richtig klasse. Eine der zahlreichen Bodenwellen wäre mir zwar beinahe zum Verhängnis geworden, denn mein Bike und ich waren nur ganz knapp davor einen Überschlag zu machen, aber mit etwas Glück und gerade noch rechtzeitiger Gewichtsverlagerung noch weiter nach hinten ging es noch mal gut ... Die letzten Meter bis zur Binsalm fuhr ich dann wieder etwas bedächtiger, doch sobald wir wieder alle beisammen waren, ging es auch schon über die Schotterpiste in rasanter Fahrt weiter bergab zur Engalm.

Ohne groß zu rasten rollten wir dann durch den Großen Ahornboden zur Hagelhütte am Ende des Hinterrißtals. Auf bekannter Strecke ging es von dort auf Asphalt weiter durchs Tal an der Einmündung vom Johannestal vorbei bis Hinterriß. Dort war uns allen nach einer Pause und wir futterten und tranken erst mal ordentlich. Endlich gab es auch wieder Netz fürs Handy, so dass die eine oder andere SMS gelesen werden konnte, die uns zuvor aufgrund mangelnden Empfangs vorenthalten geblieben war. Zu unserer Freude ließ der Regen auch etwas nach, so dass wir wieder etwas mehr motiviert die Auffahrt Richtung Fereinalm angingen.

Wenige hundert Meter nach Verlassen von Hinterriß ging dann eine gut fahrbare, wenn gleich auch etwas an der Kondition zehrende Schotterpiste in den Wald hinein, die sich recht zügig den Berg raufschraubte. Gute 300 hm waren zu absolvieren, bevor eine kurze Abfahrt folgte und sich der finale Uphill zur Fereinalm anschloß. Wie das Schicksal es wollte, bekam Karsten auf der eigentlich ziemlich harmlosen Abfahrt einen Platten, so dass wir zum ersten richtigen "Boxenstopp" der Tour gezwungen waren. Wie sich herausstellte, mußte Ralphs Bremse auch erst mal wieder richtig justiert werden, und ich war auch nicht so ganz glücklich mit meinen, da Felgen und Bremsklötze mit einem einzigen schwarzen Schmierfilm aus Wasser, Dreck und abgeriebenen Bremsgummis überzogen waren ... So verbrachten wir also einige Minuten mit Basteleien an den Bikes, bevor es die restlichen paar Höhenmeter hinab und dann gleich wieder hinauf gen Fereinalm ging.

Unverhofft gab es noch eine spektakuläre Passage zu meistern beim Grenzübertritt, denn es galt den Bärnbach zu überwinden. Auf der Kompasskarte war der Weg durchgehend als Radweg markiert, so dass wir eigentlich mit einer Brücke oder ähnlichem gerechnet hatten. Doch wir staunten nicht schlecht, als wir merkten, dass es keinen richtigen Übergang über den Fluß gab. Zu Fuß erkundeten wir die Gegend etwas flußauf- bzw. flußabwärts, aber ohne Erfolg: Es gab keine schmale Stelle, wo die Überquerung leichter gewesen wäre ... Was tun?!? Daniel wagte den ersten Versuch. Er balancierte über eine breiten Baumstamm, der mitten im Fluß lag und stützte sich mit seinem Bike, dass er "zu Wasser" gelassen hatte, ab. Wie genau sein Plan aussah, das wußte vermutlich nur er selbst in dem Augenblick. Aber lustig war's für uns Umstehende auf jeden Fall :-) Zwischenzeitlich dachten wir schon, dass entweder sein Bike von der Strömung weggerissen werden würde oder dass er womöglich rückwärts ins Wasser fallen würde, denn der Baumstamm war richtig schön glitschig ... Auf etwa halber Strecke entschied sich Daniel dann zum Rückzug, denn auf die Art und Weise war das Risiko unkontrolliert in den reißenden Strom zu fallen nicht zu unterschätzen. Also balancierte er wieder tapfer zurück und schaffte es tatsächlich zurück zu uns. Hmmm. So ging es also nicht über den Fluß ...

Während Daniel noch auf dem Baumstamm unterwegs war, hatte ich mir schon den Flußboden näher angeschaut und mich gefragt, wie tief das Wasser wohl sein würde. Letztlich war ich zu dem Schluß gekommen, dass ich mit meinen nach wie vor nassen Füßen eh nichts mehr zu verlieren hätte. Folglich schulterte ich mein Bike und stiefelte genüßlich durch das eiskalte Wasser auf die andere Seite des Stroms. Die anderen schauten zunächst etwas irritiert und suchten noch nach Alternativen um trockenen Fußes auf die andere Seite zu gelangen, aber es half alles nichts: Am Ende mußte jeder durch den Fluß waten. Ob mit oder ohne Socken und Schuhen an den Füßen blieb jedem selbst überlassen :-) Nach Durchschreiten des Stroms stellten wir dann fest, dass ein paar Meter weiter noch zwei Flußarme auf uns warteten. Naja, langsam wurde es zur Routine, also stapfte ich erneut durch das kalte Wasser und die anderen wenig später mir hinterher bis ans andere Ufer. Dass es an den Füßen wärmer geworden wäre, konnte ich zwar nicht behaupten, aber es ging schon. Während diejenigen, die barfuß durchs Wasser gewandert waren, nun ihre Füße wieder einpackten, goß ich Wasser aus meinen Schuhen und drückte so gut es ging die trübe Flüssigkeit aus dem Leder. Mit der Zeit würde das alles schon wieder trocknen ... Grinsend und mit richtig guter Laune aufgrund des kleinen Abenteuers ging es schließlich bald schon weiter Richtung Fereinalm.

Ralph war nun richtig gut im Tritt, und ich war auch voller Elan bei dieser Auffahrt, so dass wir beide vorneweg fuhren und uns am Ende auch noch einen ordentlichen Endspurt bis zur Fereinalm lieferten. Dort ließen wir uns dann zunächst mal an einer Blockhütte am Wegesrand nieder und gönnten uns jeweils einen schmackhaften Apfel, bis Daniel und Karsten eintrudelten. Da die Alm geschlossen war, fiel eine Einkehr aus, aber das war nun auch nicht mehr zwingend erforderlich: Schließlich war es nicht mehr weit bis Mittenwald und in wenigen Minuten würde der finale Downhill beginnen. Die letzten Meter bis zum Sattel waren dann auch kein Problem mehr für uns und bei inzwischen etwas gestiegenen Temperaturen und ohne Regen begannen wir voller Freude der Schotterpiste gen Mittenwald ins Tal zu folgen.

Die Abfahrt machte noch mal richtig Spaß zum Abschluß, denn man konnte es fast ununterbrochen rollen lassen. Sehr schön! Bis uns die ersten größeren Wandergruppen begegneten, dauerte es bis kurz vor Mittenwald, so dass wir die Piste quasi ganz für uns hatten. Beim Stopp an einer Kreuzung im Wald kurz vor Mittenwald wurde uns dann schlagartig bewußt, dass das Wetter inzwischen schön geworden war. Tatsächlich, die Sonne schien und die restlichen dunklen Wolken wichen nach und nach einem blauen Himmel. Unglaublich, aber wahr! Da waren wir fast die ganze Zeit im Regen unterwegs gewesen und nun, wo wir dem Ziel der Tour ganz nahe waren, zeigte sich die lachende Sonne am Himmel ... So kann's gehen! Naja, wir trugen's mit Fassung und absolvierten die letzten Kilometer auf dem Radweg im Wald, der parallel zur B2 verläuft, bis zurück zu unseren Autos. Dort warteten trockene Klamotten (sogar Socken und Schuhe!) auf mich und auch frisches Trinkwasser gab es ausreichend. Wir hatten die Karwendel-Runde also erfolgreich beendet!

Rasch verstauten wir Bikes, Rucksäcke und was sonst noch alles über den Parkplatz verstreut lag und zu uns gehörte in den Autos und fuhren noch mal nach Mittenwald rein, wo wir noch ein Mittagessen zu uns nehmen wollten. Nach einem kleinen Stadtbummel landeten wir - wie könnte es anders sein - wieder beim Schnellimbiß, bei dem wir auch schon am Abreisetag gefuttert hatten. Lecker war's! Bei strahlendem Sonnenschein saßen wir dann auf der Straße und ließen es uns schmecken. Ein gelungener Tourabschluß! Warum das Wetter ausgerechnet dann, wenn wir am Ziel der Tour waren, gut geworden war, werden wir wohl nie erfahren, aber eigentlich war uns das auch nicht mehr so wichtig. Wir hatten eine schöne und erlebnisreiche Tour gehabt und trotz des miesen Wetters das Beste daraus gemacht und unseren Spaß gehabt. So verließen wir mit einem letzten, wehmütigen Blick auf die sonnenbeschienenen Berge vor blauen Himmel Mittenwald und machten uns auf die knapp fünfstündige Heimfahrt gen Frankfurt bzw. Bingen.

Brrr - wir vier an der Lamsenjochhütte   Fahrstraße nach Hinterriß   "Boxenstopp" für alle :-)

Daniels (gescheiterter) Versuch einer Bachüberquerung
So mußten wir letztlich alle durch den Bach Kurz vorm Downhill nach der Fereinalm

In frischen Klamotten und bei Sonne in Mittenwald Letzter Blick zurück auf die Berge


Bilanz: etwa 125 km in 3 Tagen (08.06. - 10.06.2002) per Bike, dabei ca. +3600 hm absolviert
zu Fuß ca. +600 hm absolviert (07.06.2002)
Stats: per Bike durchschnittlich etwa 42,00 km und +1200 hm
Eine nasse, aber unvergeßliche Tour! Super Landschaft! Wir hatten leider ziemliches Pech mit dem Wetter, denn trocken von oben war es nur ganz selten. Da wir bei der Planung vier Terminkalender unter einen Hut bringen mußten, waren wir nicht ganz so flexibel mit der Wahl des Termins, doch für ähnliche Unternehmungen in den Folgejahren würden wir wohl im Zweifelsfall bei schlechten Wetterprognosen im Vorfeld die Tour auf ein anderes Wochenende verschieben.

Lustig war das Wochenende aber auf jeden Fall, denn wir haben uns die Laune nicht unnötig verderben lassen vom Regen. Konditionell als auch im Team haben wir gut harmoniert und die Hüttenabende waren auch klasse. Doch, von der Seite her hat alles bestens gepaßt. Wir haben viel erlebt, und auch wenn die Berge ringsherum die meiste Zeit in Regenwolken hingen, so haben wir dennoch einen tollen Einblick in die Region erhalten.

Die Bikerunde ist auf jeden Fall ein Klassiker, den man einfach mal gefahren sein sollte. Bei schönem Wetter ist das Karwendel sicherlich eines der schönsten Tourenziele in den Alpen. So bin ich mir recht sicher, dass es in absehbarer Zeit auch noch mal eine vergleichbare Runde geben wird mit einem Abstecher ins Karwendeltal. Eine Wettersteinumrundung mit Abschluß durchs Karwendel wäre da zum Beispiel ein heißer Kandidat. Lassen wir uns mal überraschen :-)