Der erste Tag am Herzogstand und Heimgarten, der nach der kurzen
Nacht und mit den leichten Nachwirkungen der Party doch recht
mühsam war, ging dann schließlich sehr schön zu
Ende bei richtig gutem Wetter. Die drei Tage darauf waren vom
Wetter her dann durchweg sehr brauchbar, viel besser konnte ich
es nicht erwischen.
Vom Biken her bot die Tour nicht allzu viel anspruchsvolles, aber
dennoch schönes Terrain, das war auch mal nett etwas softer
durch die Gegend zu strampeln. Doch dafür gab es mit dem
Maximilianweg auf die Benediktenwand sowie Roßstein und
Buchstein bergsteigerisch sehr interessante Touren. Zunächst
hatte ich den Ostgrat als Aufstiegsweg vorgesehen, ich hatte jedoch
bei der Recherche über die Benediktenwand eine super Routenbeschreibung
im Internet aufgetrieben, in der als dritte Alternative zu West-
bzw. Ostgrat der Maximilianweg detailliert beschrieben wurde.
Zuvor hatte ich noch nichts über diesen Aufstieg gehört,
doch ein Foto mit der eingezeichnete Route hatte dann mein Interesse
geweckt, wenngleich als Schlüsselstelle eine sehr abdrängende
II bzw. als Umgehung eine IIIer-Rinne zu absolvieren war. Dann
tatsächlich den Maximilianweg durch die Nordwand einzuschlagen
habe ich erst spontan vor Ort beschlossen, nach Studium der Route
per Fernglas von der Tutzinger Hütte aus ging ich den anspruchsvollen
Aufstieg schließlich an, bei der mir die Beschreibung, die
ich daheim ins Gepäck gesteckt hatte, treue Dienste bei der
Wegführung leistete. Festzuhalten ist, dass die Route von
der Schlüsselstelle abgesehen meistens im I. Grad stattfindet
(sofern man sich keinen Verhauer leistet ...), für die Schlüsselstelle
jedoch Klettern im III. Grad ohne Seil fehlerfrei beherrscht werden
sollte. Zahlreiche Gedenktafeln auf der Route sprechen eine deutliche
Sprache. Die Rinne zum Buchstein schien vom Roßstein aus
betrachtet gar nicht so leicht zu sein, doch sie war gut gestuft
und trotz einiger speckiger Stellen gut zu klettern. Beim Abklettern
musste man etwas mehr aufpassen.
Etwas peinlich war, dass ich bei der Planung übersehen hatte,
dass die Lenggrieser Hütte einen Ruhetag hat - und ich natürlich
gerade am Vorabend dieses Ruhetages an der Hütte ankommen
musste, um dies dann um 19:45 vor verschlossener Tür festzustellen
... Oh je ... Bereits ziemlich müde nachdem langen Tag und
mit den Wasserreserven so gut wie am Ende sprang ich direkt wieder
aufs Bike und begann die rasante Abfahrt gen Lenggries, von wo
ich Kati
anrief und um eine spontane Übernachtung bei ihr in Bad Tölz
bat ... Glücklicherweise klappte dies und trotz schwer werdenden
Beinen ging es dann doch noch recht zügig am Isar-Radweg
bis Bad Tölz.
Der letzte Tag war noch mal sehr schön, vor allem weil ich
es recht gemütlich angehen lassen konnte und genauso lang
Pause machte wie ich im Sattel zubrachte. Leider hatte ich mir
am Vortag, vermutlich bei der ungeplanten Verlängerung der
Tour bis Bad Tölz, in der kühlen Abendluft einen leichten
Schnupfen eingefangen, zumindest fühlte ich mich nicht mehr
ganz so gut am kommenden Morgen. Am Abend des letzten Tourentages
merkte ich dann schon deutlicher, dass ich mir irgendwie eine
kleine Erkältung eingefangen hatte, aber nichtsdestotrotz
blieb als Fazit eine wirklich tolle Bike&Hike-Tour. Dass am
dritten Tag zum insgesamt dritten Mal innerhalb von drei Jahren
erneut die Dichtung am linken Tauchrohr meiner Federgabel den
Geist aufgab udn damit das Tauchrohr oben offen war und das AirAssist-System
damit hinfällig war, konnte mich dann auch nicht mehr groß
stören. Zum Weiterfahren langte es noch - und daheim lag
bereits die neue Gabel, die ich in weiser Voraussicht rechtzeitig
vor Transalp geordert hatte, um dort kein Disaster zu erleben.
Als Hinweis sei noch anzumerken, dass es ja auch leichtere Aufstiege
zur Benediktenwand und zum Roßstein gibt, so dass man die
Runde sicher auch als weniger bergsteigerisch ambitionierter Biker
angehen und genießen kann bzw. als Alternative zum Abstecher
gen Roßstein / Buchstein auch ein Schlenker per Bike zur
Königsalm mit dem Gaisalm-Trail zu empfehlen ist.
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