Eigentlich hatte ich schon für Anfang Mai mal mit dieser Runde geliebäugelt, aber da war das Wetter in den Nordalpen nicht sonderlich brauchbar und es lag noch viel Altschnee. Stattdessen ging es dann ja spontan an den Gardasee über das lange Himmelfahrts-Wochenende. Anfang Juni kramte ich die Idee der Walchensee-Runde wieder aus der Schublade, doch es erforderte noch etwas Geduld, bis die Wetterprognosen entsprechend geeignet erschienen. Am dritten Juni-Wochenende war es dann schließlich soweit.

Auf der Hinfahrt gab es noch einen Zwischenstopp bei meinem Bruder in München, wo ich gegen 01:00 in der Nacht von Freitag auf Samstag noch zu einer netten Party dazu stieß, von der ich am Nachmittag daheim erfahren hatte. Irgendwie ging die Feier bis ins Morgengrauen gegen 05:00 und der Caipirinha schmeckte richtig gut, so dass das Aufstehen am kommenden Morgen extrem mühsam war ... Da es auch noch leicht regnete, fiel die Entscheidung umso leichter, erst am Nachmittag weiter gen Walchensee zu fahren und zunächst mal wieder halbwegs zu Kräften zu kommen, was bei einem kleinen Einkaufsbummel durch München jedoch nicht wirklich gelingen wollte ... Naja, gegen 14:00 raffte ich mich dann schließlich auf und fuhr zum Walchensee, von dem ich dann vielfach in Wolken gehüllt, aber zumindest von oben trocken, langsam hinauf Richtung Herzogstand kurbelte. Somit war der Start zur Tour zwar deutlich später ausgefallen als daheim angedacht, aber egal, es blieb immer noch genug Zeit für den Herzogstand und die Wanderung zum Heimgarten und zurück. Und das für den Abend besser angekündigte Wetter stimmte optimistisch, dass ich noch eine schöne Abendstimmung am Berg erleben könnte.


1. Tag: Parkplatz nähe Urfeld - Herzogstandhaus - (Herzogstand - Heimgarten - Herzogstand - Herzogstandhaus zu Fuß) - Pionierweg - Höhenweg - Kochelsee - alte Kesselbergstraße - Parkplatz nähe Urfeld
Stats:

per Bike: 21,58 km - 8,9 km/h AVS - 2:25 h (15.40 - 22.35) - 37,8 km/h MAX - +1070 hm/-1070 hm
zu Fuß: 3:45 h (17.00 - 20.45) - +600 hm/-600 hm



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Fotos zum 1. Tag in höherer Qualität

Etwas diesiger Blick auf den Walchensee bei der Auffahrt Auffahrt gen Herzogstandhaus

Das Herzogstandhaus hebt sich endlich aus dem Nebel hervor ... Panoramablick vom Herzogstand-Pavillon? Fehlanzeige ...
Kleine (freiweillige) Gratkraxelei beim Abstieg vom Herzogstand-Pavillon zum Gratweg Richtung Heimgarten

Imposante Felsnadel im Nebel am Gratweg gen Heimgarten
Der Nebel lichtet sich und ich sehe auch mal ein paar Meter weiter ... Blick zurück auf einen netten Gipfel am Wegesrand, den ich hinwärts umgangen habe, aber auf dem Rückweg noch erklommen habe

Herzogstand und Walchensee bei besser werdendem Wetter   Verdiente Rast mit schönem Blick vom Heimgarten auf den Kochelsee und den Gratweg zurück zum Herzogstand   Heimgartengipfel mit Tiefblick auf den Katzenkopf des Walchensees

Der Gratweg geht rechts unterhalb des Felsens weiter, ich habe eine Rinne mitten durch den Fels und durch die Latschen gen Gipfel gewählt
Mit stellenweise luftiger Kletterei im I. und II. Grad ging's hinauf zu dem netten Gipfel am Wegesrand des Gratwegs

Kurz vorm Erreichen dieses Gipfels am Wegesrand des Gratwegs:

Am Gratweg mit Blick zum Herzogstand-Pavillon
Schöner Tiefblick zum Kochelsee über die imposante Felsnadel, die auf dem Hinweg noch komplett in dichtem Nebel eingehüllt war Blick zurück Richtung Heimgarten

In der Scharte das Herzogstandhaus, rechts der Martinskopf und links auf dem Hügel die Seilbahn, die vom Walchensee herauf führt ...   Toller Tiefblick auf den Walchensee aus der Nähe des Herzogstands   Gegen 20:30 wieder zurück am Herzogstand-Pavillon

Schöne Abendstimmung, doch es ist noch ein gutes Stück zum Auto ...
Am Pioniersteig bei der Abfahrt im letzten Licht Richtung Kochelsee Herrlicher Sonnenuntergang am Kochelsee, doch zum Auto nähe Urfeld liegen noch gut 250 hm in der Dunkelheit vor mir ...



2. Tag:
Teil 1
Parkplatz nähe Urfeld - Urfeld - Sachenbach - Niedernach - Jachenau - Lainlalm - nähe Glaswandscharte - Tanneralm - nähe Glaswandscharte - Glaswandscharte - Kohlstatt - Eibelsbach - Eibelsfleckalm - Materialseilbahn Tutzinger Hütte
Stats: per Bike: 33,81 km - 11,0 km/h AVS - 3:04 h (06.45 - 12.05) - 45,0 km/h MAX - +940 hm/-620 hm
zu Fuß: 0:25 h (12.10 - 12.35) - +160 hm/-0 hm


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Fotos zum 2. Tag in höherer Qualität

Nähe Sachenbach am Walchensee mit Herzogstand-Blick
Zur Glaswandscharte ist schieben oder tragen angesagt ... Schöner Trail kurz vor der Tanneralm

Genialer Rastplatz auf der Blumenwiese nähe Tanneralm mit der Benediktenwand im Hintergrund Auge in Auge mit der irgendwie etwas abweisend wirkenden Benediktenwand-Nordwand ...

2. Tag:
Teil 2
zu Fuß: Tutzinger Hütte - Benediktenwand über Maximilianweg durch Nordwand - Ostgrat - Rotöhrsattel - Achselköpfe-Überschreitung - Latschenkopf - Rotöhrsattel - Tutzinger Hütte
Stats: zu Fuß: 6:30 h (13.15 - 19.45) - +1050 hm/-1050 hm



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Fotos zum 2. Tag in höherer Qualität

Ganz oben an diesem Nebengipfel kletterte gerade eine Seilschaft, der Maximilianweg geht links im Bogen rum gen Benediktenwand-Gipfel
Beeindruckender Blick vom Maximilianweg aus der Nordwand auf die Tutzinger Hütte und übers Alpenvorland
Eine 3er-Seilschaft kletterte gerade durch die Schlüsselstelle, wenig später erlebte ich selbst, dass es ziemlich exponiert ist an der Stelle ...

Schlüsselstelle an der markanten Felsnase - ohne Sicherung wurde es mir zu heikel und ich habe rechtzeitig den Rückzug gewählt ...
Tiefblick aus der IIIer-Rinne, die die Nase umgeht, doch die ebenfalls gute Klettertechnik, vor allem beim Einstieg, erfordert
Nach Überwindung der Schlüsselstelle durch die Rinne muß kurz abgeklettert werden auf das letzte Grasband, das zum Gipfel zieht

Endlich wieder in leichterem, weniger ausgesetztem Gelände zieht das Band mit ein paar Ier-Stellen zum Benediktenwand-Gipfel Blick zurück über das letzte Grasband am publikumswirksamen Ausstieg vom Maximilianweg zum Benediktenwand-Gipfel

Wow, gut 400 m Tiefblick quasi senkrecht runter vom Benediktenwand-Gipfel auf den Ostgrat-Zubringer von der Tutzinger Hütte
Ausblick vom Benediktenwand-Gipfel nach Osten auf den Gratweg Richtung Brauneck über die Achselköpfe und den Latschenkopf

Panoramablick gen Süden / Südwesten vom Benediktenwand-Gipfel

Benediktenwand-Gipfel mit der Notunterkunftshütte   Ich am Benediktenwand-Gipfel - der Abstieg über den Ostgrat sollte easy going werden im Vergleich zum Maximilianweg durch die Nordwand   Schöner Blick zurück zur Benediktenwand

Abstieg von der Benewand über den Ostgrat, unten am Schneefeld geht's links und nur "inoffiziell" auch rechts durch die Rinne ... Unweit des Rotöhrsattels wurde ich Augenzeuge einer Bergrettung ...
Schöner Blick vom Wandfuß an den Achselköpfen

Panoramablick vom mittleren Achselkopf zu den Kirchsteinen und dem Latschenkopf links sowie Feichtecksattel und letztem Achselkopf   Netter Ausblick beim Aufstieg zum letzten Achselkopf   Aussicht vom Latschenkopf Richtung Brauneck

Bergdohle am Latschenkopf   Panoramablick vom Latschenkopf Richtung Süden   Endlich am Wankspitz-Gipfel

Tiefer Spalt zwischen den Felsen am Latschenkopf Schöne Blümchen am Wegesrand beim Rückweg vom Feichtecksattel
Blick zurück zum steil aufragenden Kirchstein und dem Latschenkopf

Kirchsteine, Latschenkopf, Feichtecksattel und Achselkopf Ich bei schöner Stimmung vor der Kulisse des Latschenkopfs und des letzten Achselkopfs mit dem Feichtecksattel dazwischen
Altschneequerung am Weg 456 beim Rückweg zur Tutzinger Hütte

Mit dem Benediktenwand-Gipfel zur Linken schlenderte ich gemütlich über den Weg 456 zurück zur Tutzinger Hütte Toller Blick auf den oberen Teil des Maximilianwegs, auf dem ich wenige Stunden zuvor die Nordwand der Benewand durchstiegen habe
Rückkehr um 19:45 nach toller Tour: Abendlicher Blick von der Tutzinger Hütte auf den Maximilianweg und den Benediktenwand-Gipfel

2. Tag:
Teil 3
zu Fuß: Tutzinger Hütte - Tiefentaler Kopf (?) - Tutzinger Hütte
Stats: zu Fuß: 0:55 h (20.55 - 21.50) - +160 hm/-160 hm

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Fotos zum 2. Tag in höherer Qualität
Nach dem Abendessen ging's gegen 20:45 noch mal raus vor die Hütte um den beeindruckenden Touren-Tag Revue passieren zu lassen Benediktenwand im rötlichen Abendlicht

Sonnenuntergang beim Beine vertreten am Tiefentaler Kopf (?) Sehr nasser und rutschiger Einstieg zum Seebener Klettersteig ...



3. Tag:
Teil 1
zu Fuß: Tutzinger Hütte - Materialseilbahn Tutzinger Hütte
Stats: zu Fuß: 0:30 h (06.05 - 06.35) - +0 hm/-160 hm

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Fotos zum 3. Tag in höherer Qualität

Blick auf den oberen Teil des Maximilianwegs mit der abdrängenden Schlüsselstelle vor dem letzten langen Grasband zum Gipfel Ein letzter Blick zurück zur Benediktenwand, deren Besteigung über den Maximilianweg mir sicher noch lange im Gedächtnis bleiben wird

3. Tag:
Teil 2
Materialseilbahn Tutzinger Hütte - Eibelsfleckalm - Brandenberghütte - Sattelalm - nähe Arzbach + Bairahof - Lenggries - Hohenburg - Holz - Röhrelmoosalm - Roßsteinalm - (schwerer Aufstieg zum Roßstein - Buchstein - schwerer Abstieg vom Roßstein - Roßsteinalm zu Fuß) - Röhrelmoosalm - Schliffbachtal - Radweg entlang der Weißach - Wildbad Kreuth - Rottach-Egern - Bad Wiessee - Söllbachklause - Aueralm - Neuhüttenalm - Hirschtalsattel - Lenggrieser Hütte - Hirschtalsattel - Hohenburg - Lenggries - Isar-Radweg - Bad Tölz
Stats: per Bike: 95,71 km - 13,5 km/h AVS - 7:04 h (06.40 - 21.10) - 67,0 km/h MAX - +1780 hm/-2270 hm
zu Fuß: 3:05 h (11.35 - 14.40) - +290 hm/-290 hm


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Fotos zum 3. Tag in höherer Qualität

Frühmorgens an der Sattelalm kurz vor der Abfahrt gen Arzbach   Wie im Schlaraffenland: Frühstück am Tengelmann in Lenggries :-)   Nach schweißtreibender Auffahrt auf stellenweise recht steiler Schotterrampe bot sich ein super Panorama an den Roßsteinalmen

Kühe an den Roßsteinalmen   Blick zurück zu den Roßsteinalmen, an denen man sein Bike stehenläßt und per pedes weiter gen Roßstein bzw. Buchstein zieht   Netter 5 m-Boulderfelsen am Wegesrand beim Aufstieg gen Roßstein, dessen Besteigung ich mir nicht entgehen lassen wollte

Auf geht's: Zunächst auf den Boulder-Felsen, dann zum Roßstein, runter zur Tegernseer Hütte und schließlich auf den Buchstein ganz rechts   Schöne Aussicht vom Boulder-Felsen gen Süden   Gerade noch rechtzeitig: Ich war knapp 10 Sekunden wieder unten vom Kletterfelsen, da kamen die Kühe und schleckten zahlreich am Fels ...

Beeindruckender Blick zur Nadel am Roßstein, die man über diverse Kletterrouten erreichen kann (free solo nicht zum empfehlen ...)
Im Mittelteil des etwas speckigen, aber insgesamt leichten und aussichtsreichen Klettersteigs gen Roßstein-Gipfel
Verdiente Rast am Roßstein-Gipfel nach etwas mühsamer (freiwilliger) Kletterei durch eine IIer-Rinne zum Gipfel

Schöne Aussicht vom Roßstein auf die Tegernseer Hütte und den Buchstein, den man durch die Rinne direkt hinter der Hütte erreicht
In der stellenweise recht speckigen Rinne zum Buchstein mit der nach und nach immer kleiner werdenden Tegernseer Hütte
Tiefblick aus der Rinne zum Buchstein auf die Tegernseer Hütte und die imposant aufragende Nadel im Hintergrund

Zufrieden am Buchsteingipfel nach kurzer Kletterei im I. und II. Grad durch die steile Rinne, die ich wenig später wieder abklettern musste   Ich am Buchsteingipfel mit dem Roßstein im Hintergrund   Super Ausblick vom Buchstein über die Roßsteinalmen

"Zaungast" beim Radler-Trinken auf der Terasse der Tegernseer Hütte   Imposanter Blick zurück zur Tegernseer Hütte mit dem kurz zuvor durch die Rinne direkt hinter der Hütte erreichten Buchstein-Gipfel   Der nette Boulderfelsen am Wegesrand bei der schwereren Variante über den kurzen Klettersteig zum Roßstein

Schöner Blick zurück zu den Roßsteinalmen sowie Buchstein und Roßstein mit der Tegernseer Hütte dazwischen
Bachquerung im Schliffbachtal - eine Schiebepassage wie im Moser beschrieben habe ich nicht gefunden, war alles irgendwie fahrbar Kleine Rast an der Kapelle kurz nach der Aueralm

Super Aussicht von der Lenggrieser Hütte ins Tal, doch dummerweise war Ruhetag, was ich um 19:45 vor verschlossener Tür feststellte ... Klasse Abendstimmung auf der Isarbrücke in Bad Tölz, wo ich schließlich gegen 21:00 eingetrudelt bin



4. Tag: Bad Tölz - Isar-Radweg - Lenggries - Wegscheid - Langeneck - Landerermühle - nähe Rehgrabenalm - Höfner-Brücke - Niggeln - Fleck - Jachenau - Mühle - Niedernach - Einsiedl - Zwergern - Lobesau - Walchensee - Urfeld - Parkplatz nähe Urfeld
Stats: per Bike: 61,12 km - 17,3 km/h AVS - 3:31 h (06.50 - 14.20) - 48,6 km/h MAX - +460 hm/-290 hm


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Fotos zum 4. Tag in höherer Qualität

An der Isar nähe Lenggries / Wegscheid   Idylle nähe Rehgrabenalm   Ein Rastplatz mit Panoramablick wie geschaffen dafür um mal eine Stunde zu relaxen, ein bissl was zu futtern und Zeitung zu lesen

Super Rastplatz mit Blick aufs Benediktenwand-Massiv von Süden kurz vor der Abfahrt zur Höfnerbrücke und in die Jachenau   In der Jachenau mit Blick zum Herzogstand im Hintergrund   Bei dem tollen Blick über den Walchensee musste ich einfach noch einen kleinen Zwischenstopp zur Erfrischung im See einlegen

Badestopp am Walchensee: Bei der Hitze kam eine kurze Erfrischung im kühlen Wasser genau richtig Schöner Blick über den Walchensee zum Jochberg



Bilanz:

etwa 212 km per Bike, dabei ca. +4250 hm absolviert in 4 Tagen (18.06. - 21.06.2005)
zu Fuß etwa +2250 hm in 4 Tagen (18.06. - 21.06.2005) absolviert

Stats: per Bike pro Tag durchschnittlich etwa 53,00 km und +1060 hm
zu Fuß pro Tag durchschnittlich etwa +560 hm

Der erste Tag am Herzogstand und Heimgarten, der nach der kurzen Nacht und mit den leichten Nachwirkungen der Party doch recht mühsam war, ging dann schließlich sehr schön zu Ende bei richtig gutem Wetter. Die drei Tage darauf waren vom Wetter her dann durchweg sehr brauchbar, viel besser konnte ich es nicht erwischen.

Vom Biken her bot die Tour nicht allzu viel anspruchsvolles, aber dennoch schönes Terrain, das war auch mal nett etwas softer durch die Gegend zu strampeln. Doch dafür gab es mit dem Maximilianweg auf die Benediktenwand sowie Roßstein und Buchstein bergsteigerisch sehr interessante Touren. Zunächst hatte ich den Ostgrat als Aufstiegsweg vorgesehen, ich hatte jedoch bei der Recherche über die Benediktenwand eine super Routenbeschreibung im Internet aufgetrieben, in der als dritte Alternative zu West- bzw. Ostgrat der Maximilianweg detailliert beschrieben wurde. Zuvor hatte ich noch nichts über diesen Aufstieg gehört, doch ein Foto mit der eingezeichnete Route hatte dann mein Interesse geweckt, wenngleich als Schlüsselstelle eine sehr abdrängende II bzw. als Umgehung eine IIIer-Rinne zu absolvieren war. Dann tatsächlich den Maximilianweg durch die Nordwand einzuschlagen habe ich erst spontan vor Ort beschlossen, nach Studium der Route per Fernglas von der Tutzinger Hütte aus ging ich den anspruchsvollen Aufstieg schließlich an, bei der mir die Beschreibung, die ich daheim ins Gepäck gesteckt hatte, treue Dienste bei der Wegführung leistete. Festzuhalten ist, dass die Route von der Schlüsselstelle abgesehen meistens im I. Grad stattfindet (sofern man sich keinen Verhauer leistet ...), für die Schlüsselstelle jedoch Klettern im III. Grad ohne Seil fehlerfrei beherrscht werden sollte. Zahlreiche Gedenktafeln auf der Route sprechen eine deutliche Sprache. Die Rinne zum Buchstein schien vom Roßstein aus betrachtet gar nicht so leicht zu sein, doch sie war gut gestuft und trotz einiger speckiger Stellen gut zu klettern. Beim Abklettern musste man etwas mehr aufpassen.

Etwas peinlich war, dass ich bei der Planung übersehen hatte, dass die Lenggrieser Hütte einen Ruhetag hat - und ich natürlich gerade am Vorabend dieses Ruhetages an der Hütte ankommen musste, um dies dann um 19:45 vor verschlossener Tür festzustellen ... Oh je ... Bereits ziemlich müde nachdem langen Tag und mit den Wasserreserven so gut wie am Ende sprang ich direkt wieder aufs Bike und begann die rasante Abfahrt gen Lenggries, von wo ich Kati anrief und um eine spontane Übernachtung bei ihr in Bad Tölz bat ... Glücklicherweise klappte dies und trotz schwer werdenden Beinen ging es dann doch noch recht zügig am Isar-Radweg bis Bad Tölz.

Der letzte Tag war noch mal sehr schön, vor allem weil ich es recht gemütlich angehen lassen konnte und genauso lang Pause machte wie ich im Sattel zubrachte. Leider hatte ich mir am Vortag, vermutlich bei der ungeplanten Verlängerung der Tour bis Bad Tölz, in der kühlen Abendluft einen leichten Schnupfen eingefangen, zumindest fühlte ich mich nicht mehr ganz so gut am kommenden Morgen. Am Abend des letzten Tourentages merkte ich dann schon deutlicher, dass ich mir irgendwie eine kleine Erkältung eingefangen hatte, aber nichtsdestotrotz blieb als Fazit eine wirklich tolle Bike&Hike-Tour. Dass am dritten Tag zum insgesamt dritten Mal innerhalb von drei Jahren erneut die Dichtung am linken Tauchrohr meiner Federgabel den Geist aufgab udn damit das Tauchrohr oben offen war und das AirAssist-System damit hinfällig war, konnte mich dann auch nicht mehr groß stören. Zum Weiterfahren langte es noch - und daheim lag bereits die neue Gabel, die ich in weiser Voraussicht rechtzeitig vor Transalp geordert hatte, um dort kein Disaster zu erleben.

Als Hinweis sei noch anzumerken, dass es ja auch leichtere Aufstiege zur Benediktenwand und zum Roßstein gibt, so dass man die Runde sicher auch als weniger bergsteigerisch ambitionierter Biker angehen und genießen kann bzw. als Alternative zum Abstecher gen Roßstein / Buchstein auch ein Schlenker per Bike zur Königsalm mit dem Gaisalm-Trail zu empfehlen ist.