Gut, dass ich mich doch noch für die Fortsetzung der letztjährigen Tour entschieden habe - es hat sich auf jeden Fall gelohnt! Super, dass Martin dann auch wieder mit von der Partie war.
Zum einen habe ich nun nach unzähligen Anläufen und Planungen endlich auch mal das Portjoch gesehen und befahren (ohne die wohl recht mühsame Schiebepassage vom Obernberger See ...) und zum anderen war das Verhältnis von Schieben und Tragen im Vergleich zur Tourlänge dieses Mal aus meiner Sicht wieder deutlich besser.
Bergab lief's merklich besser aus meiner Sicht als im Vorjahr - obwohl Martin nur den Kopf geschüttelt hat, als ich ihm im Vorfeld der Tour erzählt hab, dass ich zwar nach 5 Jahren endlich neue Reifen fürs Bike gekauft habe, sie aber erst nach der Tour daheim montieren würde, da die alten für die Runde an sich noch ausreichen ...
Unser Experiment am Jaufenkamm würde ich als durchaus gelungen bezeichnen, von der Passage habe ich im Vorfeld fast gar keine hilfreichen Infos recherchieren können, doch in Summe war es eine herrliche Passage am Kamm entlang, die zwar auch immer mal wieder Schiebestücke beinhaltete, die aber viel Spaß gemacht hat bei zugegebenermassen auch sehr fotogenen äusseren Bedingungen. Das Etappenende in der Flecknerhütte mit toller Abendstimmung war dann ein echt lohnender Abschluß.
Die am nächsten Tag folgende schier endlose Auffahrt zum Pfitscherjoch fand an einem der heißesten Tage des Jahres statt - aber wir haben immer im richtigen Moment ein schattiges Plätzchen zum Rasten gefunden bzw. eine Möglichkeit zum Wasser nachfüllen gefunden. Relativ nervig war der Shuttle-Service zum Pfitscherjoch hinauf, der uns regelmässig im Wechsel mit den Baustellenfahrzeugen, die oben an der Hütte für grössere Umbaumaßnahmen gebraucht wurden, überholte, so dass ich froh war, als wir endlich die kurzweilige Abfahrt ins Zillertal unter die Stollen nehmen konnten. Interessant war es auf jeden Fall mal, den Trail bergab zu absolvieren, nachdem ich auf dem Weg 2002 schon mal bergauf quasi nonstop schiebenderweise unterwegs war.
Am letzten Tag hatten wir ein super Timing, denn wir kamen mit den ersten Regentropfen vor dem großen Wolkenbruch wieder am Auto an, nachdem wir zuvor den rütteligen Trail vom Tuxerjoch hinuntergeholpert sind. Auch dieser stand schon lange auf meiner Wunschliste und ich war froh, dass wir noch trockene Bedingungen angetroffen haben - bei Nässe wäre das eine wenig berauschende Wanderung über gut 600 hm ins Tal geworden ...
Als Gesamtfazit bleibt, dass es nicht immer eine lange Tour sein muß und dass es mit passendem Wetter auch so weit nördlich durchaus lohnend ist, ein paar Tage zu biken. Von der Tendenz ist es zwar südlicher häufig etwas besser und stabiler, aber wir waren ja geduldig und haben auf die geeigneten Bedingungen gewartet.
Kaum dass ich daheim war, hab ich dann auch meine neuen Reifen endlich montiert, die nun darauf warten, mal ins "richtige Gelände" mitgenommen zu werden. Auf die nächsten 5 Jahre :-) |