Auch meine siebten Alpenüberquerung war ein voller Erfolg.
Erneut ging es mit Andi zu zweit auf Tour, was uns wie auch im Vorjahr
eine stressfreie und sehr spassige Tour bescherte. War einfach klasse!
Auch in den kniffligen Situationen haben wir uns zusammen durchgeschlagen
und uns gut ergänzt. Genau so soll es sein!
Die Strecke bot für mich zwar relativ wenig Neuland, doch der
Trailanteil war ziemlich hoch gewählt und es wurden viele Highlights
aus den Vorjahrestouren miteinander verbunden, so dass wir beide
voll auf unsere Kosten gekommen sind. Vor allem in den Dolomiten
waren wir wieder beide in unserem Element. Die Passage am Nuvolau
wird uns beiden noch lange in bester Erinnerung bleiben, denn das
Panorama dort oben war einfach einzigartig.
Wieder einmal hat sich der Starttermin zur Transalp-Tour als nahezu
perfekt herausgestellt. Das Wetter war sehr brauchbar. Bis auf ein
nachmittägliches Gewitter am Heiligkreuzkofel, das uns bei
unserem Zusatzprogramm, dem Aufstieg über den Klettersteig
gen Heiligkreuzkofel, erwischte sowie ein Gewitter in Levico Terme,
wo wir unsere Tour jedoch schon recht früh beendet hatten,
gab es nur gutes Wetter. Die Regensachen waren aber trotz allem
unverzichtbar, u.a. am Nuvolau waren wir morgens froh drum, noch
etwas überziehen zu können.
Das Material hat auch wieder gepaßt, wir hatten keinerlei
Pannen an den Bikes, mal von Andis an sich sehr stabilem Plattform-Pedal
abgesehen, dessen inneres Kugellager sich bis zum Ende des sechsten
Tages komplett zermahlen hatte, wodurch das Pedal dann ohne Druck
Richtung Innenlager ständig von der Achse gefallen ist. Damit
war natürlich nicht zu rechnen ... Doch Andi war sehr tapfer
und hat sich mit diesem Handicap noch gut 1400 hm bis San Martino
di Castrozza durchgekämpft, wo er dann für günstiges
Geld Ersatz gefunden hat. Respekt! So ist er gerade noch mal um
einen Jeep-Shuttle oder eine Busfahrt herumgekommen :-)
In gewohnter Tradition haben wir auch ein paar bergsteigerische
Aktionen einfliessen lassen wie z.B. die Besteigung des Averau über
den relativ leichten Klettersteig oder die Kraxelei gen Heiligkreuzkofel.
Schon von Beginn der Tour an war Andis Strategie klar, nämlich
mich so gut es nur geht etwas zu bremsen :-) So wurde gleich mal
das 750g-Brot, das wir doch nicht mehr während der Anreise
gefuttert haben, auf meinen Rucksack geschnallt, was bei der Auffahrt
zum Sattelberg dann doch kräftig talwärts zog ... So durfte
ich mich also aufgrund des Zusatzballasts noch etwas mehr ins Zeug
legen, aber das hat schon gepaßt. Auf jeden Fall haben wir
uns das Brot dann auch unterwegs schmecken lassen! Am fünften
Tag hatte ich unverhofft einen Tiefpunkt, ich fühlte mich ziemlich
elendig, habe mich nur sehr mühsam über die kurze Etappe
bis zum Nuvolau geschleppt, schon am Rif. Cinque Torri war ich so
gut wie fertig. Da das Wetter aber so gut war, habe ich mich dann
noch mal aufgerafft zur Kraxelei auf den Averau, der im Gipfelbereich
noch mal gute Konzentration forderte, da wir durch eine kleine Rinne
zum Nebengipfel und dann hinüber zum Hauptgipfel kletterten.
Etwas Schokolade und Riegel sowie Wasser halfen nur bedingt, so
dass ich ziemlich fertig wieder in der Nuvolauhütte ankam,
wo meine Lebensgeister erst am Abend erst wieder langsam zurückkehrten.
Mit Vino Rosso und Pasta wurde es etwas besser und am kommenden
Morgen als wir kurz vor 07:00 aufbrachen, ging es soweit wieder.
Ansonsten gab's jedoch keine Probleme, danach waren wir beide gut
im Tritt, so dass auch die sehr lange Schlußetappe kein Problem
mehr darstellte.
Direkt im Anschluß an die Tour haben wir am Folgetag das Auto
vom Brenner zurückgeholt an den Gardasee und sind am Morgen
darauf noch für 4 Tage zum Klettersteig gehen in die Brenta
gefahren. Fit waren wir ja nun und solange man nicht mehr im Sattel
sitzen musste, war die erneute körperliche Anstrengung kein
Problem :-)
Nach dieser tollen Tour ist auch für 2006 wieder eine Alpentour
ins Auge gefaßt. Genaueres wird sich zeigen über den
Winter, ist ja noch ein bissl hin ... :-)
|