Schon länger gab es den Plan, als Saisonauftakt statt einer kompletten Rundtour eine Mehrtagestour mit Zugrückreise zu absolvieren. Somit könnte man weiter gen Süden fahren und könnte dadurch auch mal abseits vom Karwendel, was sich in den vergangenen Jahren immer als Saisonauftakt angeboten hatte, ein paar Trails unter die Stollen nehmen. Mit Hilfe von Robert (mal wieder Danke an dieser Stelle!) wurde eine schöne Route ausgetüftelt, die zahlreiche schöne Trails berücksichtigte und die auch ordentliche Anforderung an die Kondition stellte. Schließlich sollte es auch ein gut gefülltes Bike-Programm für jeden Tag geben und nicht nur gemütliche Halbtages-Touren :-) Ein paar Mitstreiter waren schnell gefunden: Mit Daniel und Alex, mit denen ich u.a. auf Transalp 2003 unterwegs war, mit Andi, mit dem ich u.a. bereits im Vorjahr bei Garmisch unterwegs war und der mich bei der kommenden Transalp-Tour begleiten würde, und mit Chris, der im Karwendel 2003 dabei war und der noch seinen Transalp-Partner Matthias mitbrachte. Eigentlich sollte auch noch Dave, den wir aus dem IBC-Forum kannten, mit seinem Kumpel Steve dabei sein, doch unglücklicherweise hat sich Dave drei Wochen vor Tour-Start beim Sturz vom Bike eine Fraktur am Oberarm zugezogen ... Steve musste auch noch kurzfristig abspringen, so dass wir letztlich also zu sechs auf Tour gingen.

Aufgrund der Schneelage dieses Jahr hatten die Hütten, auf denen wir nächtigen wollten, leider noch geschlossen bzw. waren bereits drei Wochen zuvor komplett reserviert für unser Wochenende, so dass wir uns im Vorfeld der Tour jeweils eine nette Pension im Tal gesucht haben. Zwar würde uns somit das "Hütten-Feeling" fehlen, doch eine warme Dusche und ein ordentliches Bett sind ja auch was wert.

So ging es dann also an Fronleichnam auf gen Garmisch, von wo wir gegen 10.00 in aller Ruhe und bei sommerlichen Temperaturen los strampelten. Zunächst ging es relativ unspektakulär bis nach Ehrwald, doch die folgenden vier Tour-Tage sollten noch allerlei Abwechslung für uns bereit halten ...


1. Tag: Garmisch - Griesen - Schanz - Ehrwald - Biberwier - Blindsee - Blindsee-Umrundung - Fernpaß - Schloß Fernstein - Nassereith - Strad - Haiminger Alm - Finsterfiecht - Obsteig
Stats:

69,24 km - 12,2 km/h AVS - 5:40 h (09.55 - 20.15) - 41,4 km/h MAX - +1630/-1320 hm




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Fotos zum 1. Tag in höherer Qualität

Start in Garmisch mit Alpspitz-Panorama
Alpspitze mit Waxensteinen Die imposante Ehrwalder Sonnenspitze

Blick zur Ehrwalder Sonnenspitze
Wasserfall kurz vor Ehrwald Zugspitz-Panorama

Respekt: Chris beim Trailen zum Blindsee Chris auf nun wieder leichterem Trail Matthias kurz vorm Blindsee

Blindsee-Blick   Bike-Basteleien bei der Blindsee-Umrundung   Blick zur Mieminger Kette beim Aufstieg gen Fernpaß

Blindsee mit Zugspitze und Ehrwalder Sonnenspitze Zugspitzmassiv

Panorama oberhalb des Blindsees gen Zugspitze mit Mieminger Kette

Andi bei der Auffahrt gen Haiminger Alm   An der Haiminger Alm I   An der Haiminger Alm II

Weiterfahrt von der Haiminger Alm gen Obsteig Abendstimmung bei Obsteig


2. Tag:
Obsteig - Klammermühle - Untermieming - Telfs - Moosleben - Huebe über Peter-Anich-Weg - Oberperfuss - Wildgrube - Kapelle Brandögg - Neder - Grinzens - Panoramaweg nach Axams - Knappenhof - Adelshof - Birgitzer Alm - Birgitzköpflhaus - Halsl - nähe Pfarrachalm - Telfes im Stubai - Fulpmes
Stats: 64,63 km - 10,1 km/h AVS - 6:25 h (09.30 - 21.00) - 43,2 km/h MAX - +2350/-2340 hm



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Fotos zum 2. Tag in höherer Qualität

Ausblick vom Tal bei Obsteig

Panoramablick zur Hohen Munde

Überquerung des Klammbachs Nette Aussicht am Peter-Anich-Weg vor Oberperfuss
Kapelle bei Sellrain

Andi und ich beim Rasten bei der Auffahrt zur Birgitzer Alm Andi kurz vor der Birgitzer Alm
Beginn des Gewitters an der Birgitzer Alm

Chris, Alex und Daniel im Gewitter ... Ich beim Bergaufkraxeln im Gewitter ...

Wir haben uns in eine Kuhle gekauert und hoffen, dass das Gewitter weiterzieht ... Nach einem anstrengendem Bergsteig im Regen haben wir gegen 20.00 ziemlich erschöpft das Halsl erreicht ...


3. Tag: Fulpmes - Maria Waldrast über Quellenweg und Rodelbahn - Trinser Steig - Wipptaler Hof - nähe Trins - Dollfußweg - Bergeralm - Außernösslach - Vinaders - Obernberg
Stats: 44,06 km - 7,5 km/h AVS - 5:54 h (10.35 - 20.15) - 48,6 km/h MAX - +1820/-1430 hm



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Fotos zum 3. Tag in höherer Qualität

Blick über Fulpmes ins Stubaital Beeindruckendes Stubai-Panorama
Andi und ich bei kurzer Rast bei der Auffahrt gen Maria Waldrast

Panorama vor Maria Waldrast

Maria Waldrast   Der Beginn des Trinser Steigs war noch fahrbar ...   Schieben am Trinser Steig ...

Selbst diese Kuh am Trinser Steig suchte Unterschlupf aufgrund des einsetzenden Regens ... Wieder im Tal: In der Nähe des Wipptaler Hofs
Überquerung des Gschnitzbachs bei Trins


4. Tag: Obernberg - Obernberger See - Sandjöchl - alte Grenzkammstraße - nähe Wechselalm - Brennerbad - Brenner - Gries am Brenner - Steinach am Brenner - Matrei am Brenner - Innsbruck
Stats: 61,79 km - 19,7 km/h AVS - 3:08 h (08.50 - 14.20) - 61,2 km/h MAX - +1000/-1800 hm



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Fotos zum 4. Tag in höherer Qualität

Leckeres Frühstück in der Pension Egg in Obernberg   Die sehr empfehlenswerte Pension Egg in Obernberg   Am Obernberger See

Obernberger See und mit Neuschnee bedeckte Gipfel ... Wetterbedingt nahmen wir den Abzweig gen Sandjöchl statt das Portjoch anzugehen

Nettes Panorama beim Aufstieg zum Sandjöchl

Steiler Bergpfad gen Sandjöchl Alex beim Aufstieg zum Sandjöchl

Panoramablick ins Obernberger Tal beim Aufstieg zum Sandjöchl

Rutschige Altschneepassage kurz vorm Sandjöchl Ich auf den letzten Metern zum Sandjöchl
Blick zurück vom Sandjöchl zum Obernberger See

Chris beim Grenzübergang am Sandjöchl: Von Bella Italia nichts zu sehen ... Schlechte Aussichten für die Abfahrt gen Brenner ...
Andi kurz nach dem Sandjöchl

Der Versuch die Brenner Grenzkammstrasse bis zur Sattelalm zu nehmen scheiterte schon bald an diesem Altschneefeld ...   Bei der Abfahrt gen Silbergasser erwartete uns auch schon bald ein heikles Altschneefeld ...   Nach etwas Experimentieren erwies sich der Einsatz des Bikes als Eispickel-Ersatz als einzig sinnvolle Methode zur Querung ...

Chris, Andi und ich bei der heiklen Schneefeldquerung ...   Stufen hauen, Bike versetzen, Stufen hauen, Bike versetzen usw.   Erfolgreiche Querung des heiklen Altschneefelds

Panorama an der Grenzkammstrasse gen Silbergasser

Blick auf die obere Grenzkammstrasse bei der Wechselalm Abschlußbild am Parkplatz in Garmisch nach kollektivem Döner futtern


Bilanz: etwa 240 km in 4 Tagen (10.06. - 13.06.2004) per Bike, dabei ca. +6800 hm absolviert
Stats: pro Tag durchschnittlich etwa 60,00 km und +1700 hm

Wieder einmal haben wir eine schöne Tour erlebt. Zwar waren wir vom Wetter wenig begünstig, da wir nur am ersten Tag von oben trocken geblieben sind, doch wir haben trotz allem das Beste daraus gemacht und uns nicht unterkriegen lassen. Besonders positiv empfand ich die Tatsache, dass wir ein sehr gutes Team abgegeben haben, so dass es keine nennenswerten Konflikte gab. Jeder hatte ausreichend Bergerfahrung, Kondition und Willenskraft, so dass auch harte Passagen wie am Halsl im Unwetter oder am Ende im leichten Schneesturm am Sandjöchl erfolgreich gemeistert wurden. Mit den sehr langen Tagesetappen hatten wir alle ein wenig zu kämpfen, daheim auf der Karte schienen mir die Etappen irgendwie kürzer bzw. ich rechnete mit früherer Ankunft :-) Doch spätestens beim gemeinsamen Bierchen am Abend mit einem gut gefüllten Teller vor der Nase war die Anstrengung des Tages weitestgehend vergessen. So sollte es sein!

Vor allem im Stubai hat es mir sehr gut gefallen, wenngleich ich lediglich am frühen Morgen einen Blick in die wunderbare Bergwelt genießen konnte, denn den Rest des Tages war das Wetter dann weniger gut ... Da es dort in den schroff aufragenden Bergen zahlreiche lohnende Klettersteige gibt, werde ich sicher in den kommenden Jahren mal einen Mehrtages-Trip in dieser Region zu Fuß machen. Und vielleicht ergibt sich dann auch noch mal die Chance, das traumhafte Eggerjoch nachzuholen, das wir aufgrund des Wetters ausfallen lassen mussten. Eines Tages klappt dann bestimmt auch noch die Route übers Portjoch mit dem anschließenden schönen Trail nach Gossensass, die wir wetterbedingt ebenfalls gestrichen haben. Im Nachinein war diese Entscheidung aber Gold wert, denn der Altschnee am Grenzkamm kurz am Sandjöchl brachte doch einige knifflige Passagen, so dass wir am Portjoch garantiert die gleichen wenn nicht noch größere Probleme angetroffen hätten ...

Auf jeden Fall war unser Bike-Trip eine gute Vorbreitung für unsere Transalp-Touren im Juli bzw. August, um Mensch und Material im Vorfeld noch mal ausgiebig zu testen. Und mit den netten Leuten zusammen unterwegs zu sein hat einen vielfach das schlechte Wetter vergessen lassen bzw. hat dennoch für gute Stimmung gesorgt.

Ich bin mir sicher, dass es im kommenden Jahr sicher auch wieder eine ähnliche Mehrtages-Tour zum Saisonauftakt gibt. Vielleicht haben wir dann auch wieder stabileres Wetter :-)